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Möglichst bald die richtigen Stellschrauben finden und handeln (Spieltage)

Kris, Sonntag, 17.12.2023, 11:06 (vor 403 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Ich finde es schwierig eine Hop- oder Top-Entscheidung in Bezug auf die Trainerfrage zu treffen, doch so, wie es im Moment läuft, geht es nicht weiter.

Die Gründe sind sicherlich vielfältig (Kaderzusammenstellung, Qualität einzelner Spieler, Verletzungen, körperlicher Zustand der Mannschaft, taktische Ausrichtung und vieles, was hier schon erwähnt wurde), und man sollte nicht vergessen, dass der Markt die Daumenschrauben immer fester zieht, was Transfers angeht, die einerseits zum Kader passen und spielerisch eine gewisse Klasse haben, andererseits preislich zu stemmen sind.
Auch wenn andere dieses Jahr ein glücklicheres Händchen hatten, so heißt das nicht, dass es langfristig bei denen so weiter geht. Es bleibt abzuwarten, ob Alonso nächstes Jahr noch bei Leverkusen ist oder die Spieler, die am besten bei Leverkusen und Stuttgart performen, nicht einfach weggekauft werden.

Auch Talente kosten immer mehr und geben keine Garantie, dass sie auch funktionieren werden. Für die Entwicklung braucht es ein gutes Trainerhändchen. WIR haben es vorgemacht, wie man aus dem Modell mit der Förderung von Talenten ein gutes – für beide Seiten auf verschiedenen Ebenen ertragreiches – Geschäft machen kann. Nur leider sind die Abermillionenbeträge, die wir erwirtschaftet haben, nicht so eingesetzt worden, dass sie der Stabilisierung und Weiterentwicklung der Mannschaft hätten weiterhelfen können. Im Grunde ging es spielerisch immer weiter bergab. Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem die Teilnahme an der CL im nächsten Jahr hochgradig gefährdet ist. Und das bedeutet, dass immer weniger Talente oder wirklich gestandene Spieler ausgerechnet zu uns wollen, denn die Möglichkeit, CL zu spielen und sich zu zeigen, ist für sie ein wichtiger Faktor. Außerdem würden wir mit dem Wegfall der Einnahmen aus der CL sehr viel Geld verlieren, das wir dann nicht investieren können. Und damit könnte ein Kreislauf beginnen, aus dem man nicht so einfach mehr rauskommt. Ich sehe die Alarmlampen auf Rot.

Zum jetzigen Trainer: Bei Terzic vermisse ich die Risikofreudigkeit, jüngere Spieler öfter einzusetzen. Wenn diese nicht spielen oder nur mal 5-Minuten-Einsätze bekommen, wie sollen sie sich dann weiterentwickeln?
Die Defizite gelten aber auch für „gestandene“ Spieler wie Brand und Malen. [Auch wenn viele Malen gestern toll fanden; ich nicht. Wie viele Chancen hat er für 1! Tor gebraucht? Was ich ihm wirklich übel genommen habe, ist die Stelle, an der er – statt dem mitgelaufenen und frei vor dem Tor stehenden JBG den Ball rüber zu schieben - lieber selbst in drei Gegenspieler + Torwart hineinläuft.] Was ist aus Brand geworden, den Tersic bei seinem ersten Trainereinsatz bei uns so gut in die Spur gebracht hat? Was wird aus der Defensive, wenn Mats aufhört? Süle und Schlotterbeck sind für die Zukunft geholt worden, doch so, wie sie stellenweise spielen, wird das nicht funktionieren. Auch hier denke ich, dass Unsicherheit (weil sie über mehrere Spiele hinweg eben nicht eingesetzt werden) ein großer Faktor ist, weil sie doch schon gezeigt haben, dass sie durchaus mehr können. Des Weiteren machen mir die Basics Sorgen: Kondition, Passspiel oder einstudierte Spielzüge (abgesehen von hoch und weit). Auch die Auftritte in der CL können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es an vielen Ecken hapert. Ich bin mir sicher, dass die vorhandenen Spieler das besser können, die einen mehr, die anderen weniger.

Ich kenne mich in all den Dingen nicht genug aus, um ein Urteil treffen zu können, wie hoch der Anteil des Trainers an der Gesamtsituation ist. Es ist Job der Verantwortlichen, das zu analysieren, zu bewerten und Entscheidungen zu treffen. Diese Verantwortlichen stehen aber ebenfalls in der Verantwortung! Das heißt, dass man auch den eigenen Anteil an der jetzigen Situation mitbewertet. Ob sie die richtigen Schlüsse ziehen, bleibt abzuwarten.

Um bei der Trainerposition zu bleiben: Ich habe nicht die Befürchtung, dass der BVB zum Trainerkarussell wird. Wenn man sich die Statistiken anschaut, stehen wir im Vergleich recht gut da. In dieser Vergleichsstatistik der letzten 20 Jahre stehen wir, was die Dauer einer Trainerstation bei uns angeht, an sechster Stelle (684 durchschnittliche Tage pro Trainer), und hatten identisch mit Bayern 12 Trainer.
Dazu zählen seit den 1990er Jahren auch kurzfristige Verträge mit „Übergangstrainern“, wie Tersic (nach Rose) und Stöger (nach Bosz). Insgesamt waren es bei uns nur drei Trainer, die in diesem 30-Jahre-Zeitraum länger als 2 Jahre bei uns waren: Hitzfeld (1991 – 1997), Sammer (2000-2004) und Klopp (2008-2015). Danach kommen mit 2 Jahren (+/-) Tuchel, Favre und jetzt Tersic, mit denen man länger plante. Alle anderen waren kürzer hier: Scala, Skibbe, Krauss, Lattek, van Marwijk, Röber, Doll, Bosz, Stöger, Rose. Diese Statistik kommt von hier: https://www. sport.de/fussball/te258/borussia-dortmund/alle-trainer/

Ich hoffe sehr, dass es nach der Winterpause merklich besser wird und man die richtigen Stellschrauben findet. Und ich hoffe, dass sich alle Verantwortlichen inkl. Mannschaft ehrlich und gewissenhaft selbst hinterfragen. Ich finde, es ist höchste Zeit, dass Änderungen eingeleitet werden, die uns längerfristig wieder in die Spur bringen.


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