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Der wahre Grund, warum Scholz keine Taurus liefert (Politik)

Ulrich, Freitag, 15.03.2024, 16:09 (vor 650 Tagen) @ Garum

Der Generalinspekteur informierte die Abgeordneten offenbar im Detail darüber, dass der Einsatz des Taurus komplizierter ist, als bisher von vielen angenommen wurde. Um den Marschflugkörper sinnvoll einzusetzen, seien demnach enorme Mengen an Daten notwendig.

Dass die Zielprogrammierung der Taurus-Waffen kompliziert ist, war bereits bekannt. Die "zentrale Missionsplanung" (ZMP), das technische und operative Verfahren der Zieleingabe und Routenführung, besteht aus zahlreichen unterschiedlichen Quelldaten wie Höhenmesspunkten, Vektordaten, Satellitenbildern und Rasterkarten, um dem Taurus eine möglichst präzise Flugroute zu ermöglichen. Das ZMP-System wurde von der deutschen Firma ESG entwickelt, die Ende 2023 in der Rüstungselektronikfirma Hensoldt aufging.

Es handle sich nicht um Giga- oder Terabyte, sondern um extrem hohe und komplexe Datenmengen, die offenbar von speziellen technischen Systemen aufbereitet werden müssen. Diese technischen Anlagen allerdings gebe es nur in begrenztem Maße, heißt es. Würden diese bei einer Taurus-Lieferung ebenfalls an die Ukraine transferiert, stünden sie der Bundeswehr nicht mehr zur Verfügung. Eine Fähigkeitslücke entstünde, die die "Einsatzfähigkeit der deutschen Streitkräfte" empfindlich beeinträchtigen würde, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/militaer-verteidigung/id_100364946/taurus-debatte-warum-olaf-scholz-wirklich-keine-marschflugkoerper-liefert....


Ich frage mich wie sinnvoll eine solche Waffe ist wenn sie so kompliziert zu bedienen ist?

Sie ist in der Hand sehr gut ausgebildeter Soldaten eine sehr wirksame Waffe. Aber so eine Ausbildung ist extrem komplex und dauert. Zudem müsste man der Ukraine nicht nur die Waffen, sondern auch die komplette IT-Infrastruktur dahinter liefern. Und das ist keine "Massenware". Laut dem Artikel hat man die Wahl. Entweder programmiert man die Ziele in Deutschland und liefert die Daten an die Ukraine, oder man liefert die kompletten IT-Systeme, davor müsste man aber das ukrainische Personal ausbilden. Und zudem wäre man ggf. selbst nicht mehr in der Lage, den Taurus einzusetzen. Der spielt aber in den NATO-Planungen eine durchaus wichtige Rolle. Mit ihm könnte man wichtige Ziele z.B. bei der russischen Ostseeflotte oder in Kaliningrad, etc. zerstören.

Wie komplex die Ausbildung an westlichen Waffensystemen sein kann, sieht man im Augenblick am Beispiel des Kampfflugzeugs F-16. Da unterboten sich im letzten Herbst die Befürworten bei den Ausbildungszeiten. Teilweise war von weniger als einem Vierteljahr die Rede. Jetzt hört man, dass die Einsatzbereitschaft wohl frühestens im zweiten Halbjahr 2024 hergestellt werden könne, ggf. auch erst 2025.


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