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Der Versuch einer Bilanz (nach 9 Pflichtspielen), Teil 2 (BVB)

koom, Mittwoch, 16.10.2024, 13:15 (vor 1 Tag, 16 Stunden, 14 Min.) @ Bembele

Ich mag schon mal grundsätzlich deinen Ansatz, nicht alles und jeden zu verdammen. Analyse sollte erstmal so gut es geht objektiv bleiben, auch wenns schwer ist bei einem so vielfältigen Thema wie Fußball.

Kann im Großen und Ganzen auch nur deinen Gedanken folgen und weitgehend zustimmen.

Was den BVB jetzt schon länger begleitet - mindestens nach Favre, aber auch schon unter Favre - ist die "Unfähigkeit" der Spielstruktur darauf zu reagieren, wenn der Gegner eine gute Manndeckung über den Platz spielt - oder eine exzellente Raumdeckung hat. Gerade das Union-Spiel war da beispielhaft.

Es fehlen dann Mittel, Ideen zur Improvisation, wie man sich daraus löst und besser zu Chancen kommt, ohne hinten aufzumachen. Gerade der Punkt "Improvisation" (der Fußball-"Fachmann" sagt da gerne auch "individualtaktisch") wurde in den ganzen Jahren nur über Spieler gelöst, die darin von Natur aus stark waren: Haaland, (Prime-)Sancho, Bellingham als die jüngsten Vertreter davon.

Man hat durchaus große Klasse im Kader, aber das sind überwiegend alles Spielertypen, die "Auftragsarbeiten" sehr gut ausführen können. So Spieler wie Sabitzer, Adeyemi, Süle, Guirassey und viele andere haben ihre Klasse über längeren Zeitraum nachgewiesen - bei anderen Vereinen.

Sehr vereinfacht sehe ich das Problem durchaus beim Trainer, aber nicht nur. Letztlich wird jeder Trainer ein Angebot annehmen, einen CL-Finalisten zu trainieren. Auch wenn man weiss, dass das ein problematisches Ding wird. Sahin wirkt auf mich wie ein Trainer, der eine Mannschaft führen kann - aber nicht aufbauen. Und der BVB benötigt Aufbauarbeit. Zusammenspiel in Offensive wie Defensive, Absicherung, Freilaufen, Positionsspiel. Sahin redet ein wenig davon, aber das klingt mehr wie ein "Macht das mal so", als das es wirklich tief eingeprägt und eingebimst wird von ihm in der Mannschaft.

Nein, das Problem ist meiner Meinung nach tatsächlich mehr in der sonstigen sportlichen Führung zu sehen. Es scheint mir dabei viel zu sehr der Fokus auf persönliches/charakterliches zu liegen, zu wenig auf dem fachlichen Part. Sahin und Terzic sind IMO ohne Zweifel umgängliche, angenehme Personen. Aber fachlich kam bei Terzic selten stillhaltiges rüber. Sahin bemüht sich da einer etwas anderen Sprache, aber am Ende kommt das auf dem Platz bei mir nicht an.

Von Mislintat hört man zuletzt auch nichts mehr nach seinem Clash mit Sahin. Schwer zu sagen, wie da jetzt die konkrete Rolle ausschaut und welcher Input da kommt. Kehl macht solide, aber vollkommen fantasiefreie Transfers. Sammers Beitrag hielt ich schon immer für eher dünn. Ricken ist neu dabe in der Rolle. Aktuell fehlt es sowohl an Autorität als auch Kompetenz in diesen Rängen, die "spürbar" wäre. Vielleicht muss dafür Watzke erst vollständig abtreten, damit sich dort eine Hierarchie bildet, die nicht durch Watzke dominiert wird. Aber das ist eine Hypothese. Der Punkt ist nur: Wenn man Spieler, Trainer, Sportdirektor durchwechselt und sich nichts ändert: Wo liegt das Problem?


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