schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

[ThyssenKrupp] baut 11.000 Stellen ab (Sonstiges)

Pfostentreffer, Mittwoch, 27.11.2024, 16:22 (vor 30 Tagen) @ Jurist


Selbst wenn wir die weitverbreitete Ignoranz gegenüber dem Mechanismus außer Acht lassen, ist das Narrativ "Schulden gleich Wachstum" widerlegt. Mit Schulden wächst man nicht, Schulden und volkswirtschaftliches Wachstum sind negativ korreliert, d.h. ab einem bestimmten Grad würgen Schulden das Wachstum ab.

https://www.ifo.de/DocDL/ifo_Forschungsberichte_107_2019_Budget-und-Wachstum.pdf


Wer behauptet denn, dass Schulden grundsätzlich gleich Wachstum sind? Ich habe noch nie jemanden gehört, der das gesagt hat.

Zudem liegt der Grad sicher nicht bei 60 % des BIP (was sowieso eine bescheuerte Bezugsgrösse ist).

Selbst das ständig falsch liegende Ifo-Institut um Schwallermeister Hans Werner Sinn würde sich heute nicht mehr trauen, so einen Quatsch zu schreiben (unter der Voraussetzung, dass du Staatschulden meinst). Davon abgesehen, dass sich die Zeiten seit 2019 drastisch geändert haben.

Trotzdem ist es ganz witzig, dass selbst sie deiner Aussage widersprechen bzw. den Teil Aus der Executive Summary, den du wegegelassen hast:

Staatsverschuldung und Wirtschaftswachstum sind negativ korreliert. Länder mit geringeren Verschuldungsquoten weisen im Durchschnitt höhere Wachstumsraten auf. Der
Zusammenhang ist weitestgehend linear und besonders stark in Ländern mit schwachen
politischen Institutionen ausgeprägt. Die Ergebnisse deuten auf einen negativen Gleichlauf aus Schulden und Wachstum hin, lassen sich aber nicht als kausaler Effekt interpretieren.


Kein kausaler Effekt. Noch einmal: Kein kausaler Effekt. Verstehst du das? Das bedeutet, es gibt keinen kausalen Effekt. Keine Ahnung, wie man es dir noch deutlicher sagen kann wie das IFO-Institut hier und warum du hier trotzdem das Gegenteil suggerierst und du den Part einfach so weggelassen und nur den Anfang geklaut hast. Weisst Du wahrscheinlich selber nicht, fake news verteilen ist für dich vermutlich wie atmen.

Tatsächlich ist es natürlich so, dass kein dauerhaftes Wachstum entstehen kann, wenn alle Marktteilnehmer (Haushalte, Unternehmen, Banken und Staat) sparen, nur das Ausland sich verschuldet und dem Kreislauf Geld entzogen wird. Wir haben leider (?) nicht mehr die Situationen wie in den 50ern- 90ern, dass sich die Unternehmen Verschulden. Auch diese Sparen. Die einzigen Impulse für den Markt können in dieser Situation durch staatliche Impulse (in diesem Fall gleichbedeutend mit: Verschuldung) erfolgen. Eine andere Möglichkeit gibt es volkswirtschaftlich nicht.

Somit sieht das Spielfeld folgendermassen aus:

Die letzten Jahre:

Die Beiden grössten Volkswirtschaft haben in Zeiten von Nullzinsen massig Geld aufgenommen, damit riesige private Investitionen angezogen und uns Wachstumsmässig dementsprechend in dem Zeitraum ordentlich abgehängt.

Die Zukunft:

Die grösste Volkswirtschaft der Welt möchte ca. 6,5 Billionen (!) mehr Neuverschuldung aufnehmen.

Die zweitgrösste ca. 1.7 Billionen Dollar.


Die drittgrösste (wir): Nahezu 0.

Es steht also 9 Billionen zu 0.

Und auf dem Spielfeld sollen wir bestehen? Viel Spass. Das verfassungswidrige geringere Bürgergeld wird das locker richten!


Und damit kommen wir zu dem Hauptproblem: In der Geschichte der Menschheit hat eine intervenistische Wirtschaftspolitik noch nie zu nachhaltigem Wachstum geführt.

Ist das ein Scherz? Es ist natürlich umgekehrt: Ohne staatliche Eingriffe ist eine faire und nachhaltige Wirtschaft absolut undenkbar. Wie kann ein Jurist da andere Meinung sein, wo sein ganzer Bereich doch ein einziger grosser Eingriff in die Wirtschaft ist? Viel Spass in der Wirtschaft ohne Regeln und Gerichte. Dafür gibt es einige Beispiele und keines ist gut ausgegangen. Ziemlich extremistisch und staatsfeindlich, was du hier so ablässt. Davon abgesehen, dass es natürlich völliger Quatsch ist.

Und doch glauben Rot-Grün daran, dass man nur genug Geld auf die Wirtschaft werfen müsse,
Das glaubt niemand. Wie kommt man auf so etwas?

und entsprechend hat diese Bundesregierung 50% mehr Subventionen gewährt als die Vorgängerregierung.

Da die Zahl von dir kommt, vermute ich einfach mal, sie ist falsch:-)

Das Ergebnis kennen wir alle:
[quote]
Intel, Wolfspeed, Northvolt, ThyssenKrupp,... und eine real schrumpfende Wirtschaft.
[/quote]

nach deinen - unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten - völlig ahnungslosen Aussagen ist die komplett falsche Schlussfolgerung natürlich auch keine Überraschung mehr.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1361875 Einträge in 14801 Threads, 14156 registrierte Benutzer Forumszeit: 27.12.2024, 19:45
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln