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[Politik] Hartz IV: Lebt ihr noch oder seid ihr schon arm? (Sonstiges)

Ulrich, Dienstag, 13.03.2018, 18:13 (vor 2236 Tagen) @ Rupo

Ganz schweres Thema. Auf der einen Seite muss jeder Euro den der Staat (oder auch die Rentenkassen, etc.) ausgeben zunächst einmal eingenommen werden. Und wir reden hier von wirklich sehr großen Summen. Auf der anderen Seite gibt es von durchaus glaubwürdigen Personen/ Institutionen die Aussage dass die Regelsätze zu niedrig sind.

Auffällig ist dass im Augenblick auf der einen Seite unsere Wirtschaft boomt, dass aber dieser Boom die Langzeitarbeitslosen die einen doch beträchtlichen Teil der Geldempfänger darstellen nicht erreicht. Hartz-4-Empfänger sind vielfach auf dem Arbeitsmarkt nicht vermittelbar. Die Gründe dafür sind vielfältig. Einerseits fassen viele Arbeitgeber Menschen die lange arbeitslos waren wenn überhaupt nur mit ganz langen Fingern an. Andererseits haben viele der betroffenen Personen unterschiedlichste Probleme die ihre Vermittlung schwer machen. Zudem gibt es in meinen Augen bei den Job-Centern massive Defizite. Das System ist darauf ausgelegt schnell Druck aufzubauen, aber Fördermaßnahmen, etc. sind in der Regel wenig effektiv. Rund um die Center herum hat sich ein ganzer Wirtschaftszweig entwickelt der Schulungsmaßnahmen, etc. anbietet die aber in der Regel den Betroffenen wenig bis gar nichts bringen. Hier gibt es viel Spreu und wenig Weizen. Statt viel Geld dafür auszugeben Menschen in immer neue Schulungen zu packen mit denen sie im Endeffekt wenig bis nichts anfangen könnten wäre es meiner Meinung nach Zeit neue Wege zu gehen, z.B. durch intensiveres Coaching statt dem Abhaken irgendwelcher Leistungsdaten wie x Bewerbungen im Monat, y Fortbildungsmaßnahmen im Jahr, etc.

Ein weiteres Problem ist der Niedriglohnsektor. Hier gibt es noch immer viele Menschen die gar nicht wissen dass sie Anspruch auf ergänzende Sozialleistungen haben oder für die die Inanspruchnahme zu kompliziert erscheint, und dies wohl teilweise zu Recht. Dazu kommt dass der Abstand zwischen Sozialhilfe bei Arbeitslosigkeit und Vollzeitbeschäftigung mit zusätzlichen ergänzenden Sozialleistungen zum Teil sehr gering sein kann.

Gerade in "angesagteren" Ballungsräumen kommt ein weiteres Problem hinzu, das sind die steigenden Preise auf dem Wohnungsmarkt und das viel zu niedrige Angebot an Sozialwohnungen. Häufig übersteigt die Nachfrage hier das Angebot um ein Vielfaches, und in den nächsten Jahren fallen zahlreiche Wohnungen aus der Sozialbindung heraus.


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