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Auf dem Weg zum Dauerkrisenclub... (BVB)

Ostentor, Innenstadt-Ost, Freitag, 16.03.2018, 00:03 (vor 2232 Tagen) @ DerJungeMitDemBall

Die Europa League war eigentlich das Letzte, was mir diese Saison noch etwas Spaß bereitet hätte. Aber nein, dank der überaus professionellen Einstellung der Mannschaft, hat sich das zum Glück erledigt. Insofern kann ich die letzten Spiele der Saison beruhigt im Radio verfolgen - für ein Ticket ist mir mein Geld zu knapp und zu schade.

Ich frage mich, was für ein Brett vor den Köpfen der Spieler entstanden ist, und wieso. Denn Fakt ist doch eigentlich: Nicht unbedingt alle, aber doch die meisten unserer aktuellen Kicker können es besser als das, was sie seit nunmehr 2/3 der Saison zeigen. Klar: Beide Trainer haben keine Antwort auf unsere Defizte gefunden. Für Bosz' Ansatz fehlte die individuelle Klasse in der Verteidigung, und auch die Schnelligkeit, und bei Stöger fehlt nun massiv die Körperlichkeit im Mittelfeld vor allem.

Die Verantwortung bei den beiden Übungsleitern abzuladen, halte ich für gefährlich. Ich glaube schlichtweg nicht, dass Bosz und Stöger dieser Mannschaft ihr unerträgliches Phlegma verordnet haben. Selbst wenn Bosz' Ansatz zu offensiv war, so stümperhaft musste man nicht verteidigen. Und selbst wenn Stögers Ansatz zu vorsichtig ist, so kann man sich im Offensivspiel dennoch bewegen. Einigen Spielern bei uns ist ja die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, wenn sie den Ball haben. Wenn sie ihn denn überhaupt technisch sauber annehmen können. Das kann man doch dem Trainer nicht vorhalten - Spieler in der ELITELIGA eines Landes sollten so etwas können. Irgendwas stimmt da in der Konzentration und in der Einstellung zum Beruf nicht.

Große Lust auf den Verein Borussia Dortmund scheint in der 11 kaum noch einer zu besitzen. Wenn ich sehe, wie ein Castro und ein Sokratis heute rumgestümpert haben, dann will man ihnen zurufen: "Wenn ihr keine Lust habt, dann sagt es dem Trainer vor dem Spiel." Beide sind für mich klare Streichkandidaten für den Sommer. Dann gibt es die, die sich identifizieren, aber mangels eigener Leistung (derzeit) diesen Geist gar nicht auf die Mannschaft transferieren können - das ist unsere alte Garde rund um Schmelzer, Piszu, Sahin (!!!!), auch irgendwie Götze. Und Reus ist ständig raus. Und klar ist, wenn die erfahrenen Spieler nicht viel auf die Reihe bekommen, die das Korsett bilden, dann geraten unsere jungen Spieler auch schnell in einen Strudel - und dieser Strudel ist umso gefährlicher, je mehr diese "ausgewählten" (es handelt sich ja derzeit nicht um Eigengewächse sondern um selbstnutzenmaximierende Jungprofis) Talente dann darüber nachdenken, ob Dortmund noch der richtige Verein ist, um "den nächsten Schritt zu gehen" oder ob man mangels funktionierender Mannschaft nicht doch den Schritt schon im Sommer wagt.

Klar und deutlich muss man hier auch die Kaderplanung vernantwortlich machen. Ich weiß nicht, wie viel Einfluss Sven Mislintat nun wirklich im Endeffekt darauf hatte, aber angesichts dieses "Produkts" empfinde ich seinen Verlust langsam als nicht mehr unbedingt schmerzlich. Die Gesamtverantwortung tragen allerdings auch andere. Abseits davon gebe ich leider zu, dass mir auch der Gedanke kommt, dass ein gewisser Ex-Coach wohl am ehesten viele dieser Tretminen erkannt hatte, aber aufgrund seiner Art dann zu unfähig war, diese in Eintracht mit den Führungsgremien des Vereins zu lösen.

Klar ist, dass es ungemütlicher werden wird, insbesondere, wenn wir in der Liga auf einmal nicht mehr ungeschlagen sind. Ich bemerke in meinem BVB Umfeld einen gewaltigen Frust, alle sehnen das Ende der Saison herbei. Manche schimpfen auf den Trainer, manche auf Watzke, manche auf die Spieler. Manche auf alles. Nur wirklich Bock hat keiner mehr. Insofern sind die Fans das Spiegelbild dieser Mannschaft. Eigentlich kein Bock. In Momenten geht es dann noch, wie beim 3:2... aber meistens herrscht keine sonderlich innige Beziehung. Nicht zur Mannschaft, nicht zur Führung und umgekehrt auch nicht. Wobei wir da auch nicht der einzige Verein sind - die Parallelen zu der anderen Borussia sind schon fast grotesk. Auch dort wenden die Fans sich ab, auch dort räudiger Fußball, auch dort ein Trainer, den kaum jemand mehr - und wenn überhaupt nur bis zum Ende der Saison - haben will.

Das Ding is wohl: Es ist so viel zu Bruch gegangen in dieser Saison auf allen Ebenen. Mit den gleichen Akteuren weiterzumachen, wird schwierig. Sowohl in der Mannschaft als auch im Führungsteam. Die Einschläge kommen näher und näher und wir wollen hoffen, dass der BV Borussia seinen Kurs ändert, bevor er in richtig schwere, hanseatisch anmutende, See gerät.


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