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Der FC Salzburg - BVB - Analysethread (BVB)

Will Kane, Saarbrücken, Freitag, 16.03.2018, 21:47 (vor 2226 Tagen) @ Klopfer

Obwohl wir wussten, dass Salzburg einen excellenten Matchplan verfolgt und die genau deshalb so erfolgreich sind, hatte der BVB dem nichts entgegenzusetzen.

Ein wenig erinnerte mich das an unser Pokalendspiel 2012 gegen die Bayern. Die wussten auch nicht wie ihnen geschah, sie dachten sie wären die geborenen besseren, haben aber letztlich nichts gegen den Matchplan des BVB ausrichten können und bekamen trotz mehr Ballbesitz keinen Zugriff auf das Spiel.
O.k., 2012 fielen natürlich im Gegensatz zu gestern viele Tore, aber dass die Salzburger uns nicht abgeschossen haben, lag wohl ausschließlich an der mangelnden Abschlussqualität. Mit einem Lewandowski in ihren Reihen hätten die mindestens fünf Tore gemacht.

Genau so haben wir auch mal gespielt, nur eben mit Lewandowsksi. Und wer sich nach der erfolgreichen Zeit sehnt, der sollte wirklich mal seine Abneigung gegen Bullenwerbung ablegen und nach Salzburg schauen, was genau dahinter steckt und wie man zu so einem perfekten Zusammenspiel kommt. Dann steckt vielleicht in dieser bitteren Niederlage auch eine Chance.
Die Bayern waren sich nach dem 2012er Desaster auch nicht zu fein dazu, mal etwas genauer nach Dortmund zu schauen.

SGG
Klopfer

Salzburg hat sein Spiel konsequent gespielt. Das war nicht nur nach dem Hinspiel genauso zu erwarten. Nichtsdestoweniger gebührt den Salzburgern dafür aller Respekt. Man wird bei gleibleidender Konsequenz und Intensität in der Lage sein, den einen oder anderen weiteren spielerisch eigentlich überlegenen Gegner zu schlagen.

Doch irgendwann wird die Grenze des Möglichen mit dieser Spielweise erreicht sein. Dann heißt es sich anzupassen, zu adjustieren, andere Elemente in das Spiel aufzunehmen. Dein Vergleich mit 2012 ist da sehr passend, wie ich finde. Bayern war a priori das spielerisch überlegene Team. Aber man war nicht in der Lage, dass Pressing der Borussia zu umspielen. Das spezifische Gegenpressing Klopps sorgte dann letztlich für die Tore gegen einen nominell überlegenen Gegner. Du hast Recht, wenn Du auf Lewandowski hinweist. Ich möchte dies ergänzen, indem ich auf Kagawa verweise, für mich in diesem Match der Schlüsselspieler. Die Spieler passten halt zur Spielweise.

Heynckes hat gerade aus der Niederlage in diesem Spiel, aber auch aus der verspielten Meisterschaft und dem letztlich sehr unglücklich verlorenen ‚Finale dahoam‘ die richtigen Schlüsse gezogen und aus dem ‚Vize-Triple‘ direkt in der nächsten Saison das wirkliche Triple gemacht. Auch, weil er (worauf Du hinweist) Elemente des Klopp-Fußballs übernahm. Aber nicht nur, er übernahm auch Elemente des FC Barcelona - Fußballs. Und beides mixten er und Peter Herrmann mit seiner Bayern-Spielweise zu einem überragenden Spielstil, mit dem die Bayern in einem Spiel in verschiedenen Spielphasen adäquat agieren und reagieren konnten. Dem konnte keine Mannschaft in Europa etwas entgegensetzen (im Falle des CL-Finales leider).

Auch die große Zeit des FC Barcelona unter Guardiola ging irgendwann vorbei. Schon etwas in seiner letzten Saison. Seine Nachfolger versuchten, genauso weiter spielen zu lassen, mit relativ wenig Erfolg. Erst als Adjustierunge;der Spieweise stattfanden und andere Elemente hinzukamen, ging es wieder steil nach oben (was im Falle Barcelonas natürlich alles relativ ist). Auch aktuell spielt man dort wiederum mit zusätzlichen Elementen.

Kloppo hatte die Notwendigkeit zur Anpassung und Erweiterung des Spielrepertoires erkannt, wobei ihm dies nur in Ansätzen in der Umsetzung gelungen ist. Er hatte vielleicht auch nicht die passenden Spieler. Möglicherweise sind seine Worte zu den Änderungen, die passieren müssten, auch in dieser Richtung zu verstehen.

Ich bin der Überzeugung, dass dieser ‚Spielmix‘ genau der Fußball wäre, welcher zum BVB auch und gerade mit seinem aktuellen Kader am besten passen würde Tuchels Ansätze in dessen erster Saison gingen da schon mMn in die richtige Richtung.

Es war schon traurig zu sehen, wie unsere Mannschaft nicht einmal ansatzweise in der Lage war gestern, das Pressing der Salzburger zu umspielen. Leider (und das ist ernst gemeint) sind wir nicht die Baxern 2012. Weil wir momentan nicht so viel haben, wozu wir neue Elemente hinzufügen könnten. Dennoch: unser Kader, unsere Spieler sind fußballerisch nicht so schlecht, wie viele es im Moment sehen. Ich habe es an anderer Stelle bereits gesagt, es muss ein Spielstil gefunden werden, der die individuellen Stärken eines jeden einzelnen Spielers zu einer überzeugenden Mannschaftsleistung zusammenführt.

Und dazu bedarf es des adäquaten Trainers, der auch den notwendigen Vorlauf hat.


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