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SPIEGELgate (Fußball und Sport allgemein)

prosakind, wäre-gerne-in-Graz, Donnerstag, 20.12.2018, 23:09 (vor 2559 Tagen) @ simie
bearbeitet von prosakind, Donnerstag, 20.12.2018, 23:18

Was hat die Einbindung in ein Milieu mit Betrugsfällen zu tun?

Erst einmal nichts besonders. Mir geht es darum, dass die "Mainstream-Linie" der Medien (ja, natürlich gibt es singuläre Ausnahmen) eine spezifische Weltanschauung "verkaufen". Und diese im Zweifel systemerhaltend ist. Und dann bleibt die Frage, ob es dafür eines offensichtlichen Betrugs bedarf. Beispiel: Quellenauswahl. Jetzt hat Claas Relotius anscheinend Zitate und Biographien erfunden. Das wäre aber - mit entsprechendem Aufwand - gar nicht nötig gewesen. Er hätte diese sicherlich auch "objektiv" finden können. Nur ob das dann in irgendeiner Weise repräsentativ gewesen wäre? Journalisten schreiben die Story, die sie schreiben wollen. Punkt. Und diese wird von ihrem Milieu, ihrer Sozialisation, ihrer Weltsicht vorgegeben. Diese "Geschichte" kann per se nicht objektiv sein. Muss sie aber auch nicht. Wir sollten dies nur immer im Hinterkopf behalten. Und - meine Meinung - dann spielt es auch eine geringe Rolle, was davon erdichtet, in den Mund gelegt, gezielt erfragt oder freimütig geäußert wurde.

Und wenn die Presse doch so arg linksliberal ist, wieso zeigt sich dies dann nicht deutlicher? Eine Merkel etc. hätte sich doch nicht mit ihrer wenig linksliberalen Politik lange halten können, wenn die gesamte Presse gegen sie eingestellt wäre. Ist es nicht viel eher eine Fehleinschätzung deinerseits?

Der überwiegende Teil der Presse ist "links"liberal. (Merke: bei mir nie ohne Anführungsungszeichen), d.h. europafreundlich, für individuelle Freiheiten mit besonderer Betonung identitätspolitischer Fragen, mit ökologischem Gewissen, mit Abstrichen Amerika/NATO-affin, grundsätzlich auch status quo erhaltend - aber weitgehend auch: wirtschaftsliberal(!). Das ist zumindest die "linksbürgerliche" Seite des Spektrums (TAZ, Süddeutsche, FR, Zeit). Nach rechts gibt es dann auch noch Akteure, die in einigen Fragen Abstriche machen. Damit decken die "Mainstreammedien"(Triggeralarm!) viele Themen ab, die das rechte Lage rals "sozialdemokratisch" verachtet - und in die das das rechte Lager zumindest Merkel auch einordnet. Ich teile die Einschätzung nicht, würde aber auch einen medialen Diskursrahmen konstatieren, der sich von halb-links über Mitte bis leicht-rechts bewegt. Das ist aber wieder eher ein Gefühl, über das sich hier schlecht diskutieren lässt.


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