schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

"Erste Amtsenthebungs-Anhörung" beendet (Sonstiges)

Matse, Donnerstag, 28.02.2019, 12:30 (vor 2496 Tagen) @ Voomy

Sicher war das irgendwie noch ein Sieg in den Midterms. Mit dem Kavanaugh-Drama hat man aber eigentlich in allen Swing States entscheidende Punkte verloren und Wähler mobilisiert, die vorher nicht hätten wählen wollen. Vorrangig im Trump-Lager. Es ist nicht sicher, dürfte aber dazu geführt haben, dass am Ende in Texas und Florida zum Beispiel die entscheidenden Stimmen bei den Senator-Wahlen gefehlt haben. Den Kongress zu haben ist nett - vor Kavanaugh war es aber nicht unrealistisch auch im Senat zu gewinnen. Das war danach ziemlich beendet. Das werden die Demokraten mit Sicherheit bei jeder Aktion vor Augen haben.

Meines Erachtens hält deine Analyse keiner sachlichen Betrachtung aufgrund der Umfragewerte stand.

1. Die Republikaner hatten Minimum 47 Sitze sicher (Mehrheit bei 51 Sitzen)
Die Demokraten hätten nahezu jeden "Toss up" Staat für sich entscheiden müssen.
https://www.realclearpolitics.com/epolls/2018/senate/2018_elections_senate_map_race_changes.html

2. Das Rennen in Texas war nie wirklich eng
Die Republikaner haben die Senatssitze seit 19 Jahren in der Hand. Einflüsse der Kavanaugh-Nominierung bzw. der Anhörungen lassen sich nicht ablesen. Der Abstand war immer zwischen 4/5 Prozentpunkten.
https://www.realclearpolitics.com/epolls/2018/senate/tx/texas_senate_cruz_vs_orourke-6310.html

3. Das Kavanaugh-Drama brachte in Florida erst den Umschwung
Im Juli/August 2018 lag der republikanische Kandidat knapp vorne, danach knapp der Demokrat. Alles vermutlich aber im Bereich der Fehlertoleranz. Von daher muss das Ergebnis 50,05 zu 49,93 dann auch nicht wundern. Wundern muss man sich eher darüber, dass der Demokrat Nelson (der für/in Florida seit den 70ern in politischen Ämtern vertreten war) seine Wiederwahl nicht sichern konnte.
https://www.realclearpolitics.com/epolls/2018/senate/fl/florida_senate_scott_vs_nelson-6246.html

In North Dakota verlor Heidi Heitkamp nach ihrer ersten Amtszeit gegen Kevin Kramer, der bei drei Wahlen zum Repräsentantenhaus gute Ergebnisse einfahren konnte.

Joe Donelly verlor in Indiana nach einer Amtszeit gegen einen soliden Kandidaten der Republikaner. Im Gegensatz zur Wahl zuvor, bei der der republikanische Kandidat geäußert hatte, dass durch eine Vergewaltigung gezeugte Kinder ein Geschenk Gottes darstellten.

Ich sehe keinen Beleg dafür, dass die Strategie der Demokraten im Nominierungsverfahren Kavanaugh nachteilig war. Vielmehr war es meiner Meinung nach genau der richtige Weg, Stimmen einer viel wichtigeren Wählergruppe zu sichern: Die Stimmen vieler Frauen. Die Midterms haben sowohl auf Seite der Wählerinnen als auch bei den Kandidatinnen ein deutliches Signal gezeigt.

Die Trump-Anhänger unter den Männern als auch die konservativen Frauen werden die Demokraten nicht bekommen. Höchstens in Teilen mit einer guten Person als Vize auf dem Ticket.

Prinzipiell brauchen sie eine seriöse Kandidatin / einen Kandidaten, der gemäßigte soziale Positionen vertritt. Eine Kandidatur von Sanders als independent würde die zweite Wahlzeit für Trump sichern. Mit einem democratic landslide muss man nicht rechnen. Vermutlich wird es sehr knapp und da können 2-4 Prozent für Sanders bereits den Ausschlag geben.

Aber vielleicht wünscht er sich ja auch eine zweite Amtszeit Trumps, damit danach die "sozialistische Revolution" in seinem Sinne kommen kann....


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1518046 Einträge in 16313 Threads, 14351 registrierte Benutzer Forumszeit: 29.12.2025, 05:20
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln