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Impfquote von 98 Prozent in Portugal (Corona)

markus, Sonntag, 03.10.2021, 18:26 (vor 908 Tagen) @ Goalgetter1990

In Portugal, There Is Virtually No One Left to Vaccinate (New York Times)

Wir hingegen "verkacken". Einerseits weil wir es nicht schaffen, eine wirklich effiziente Impfkampagne in die Wege zu leiten. Und andererseits, weil wir die Impfverweigerer in Watte packen.


Abgesehen von der 3G Pflicht und den bald kostenpflichtigen Tests, gibt es seit Monaten null Impfanreize, um eben den Rest der Ungeimpften zur Impfung zu bringen. Lotterien, monetäre Anreize, geht anscheinend alles nicht. Evtl. will man keine Neiddebatte anfeuern.

Aber wenn ich noch einmal von den verantwortlichen Personen höre, dass man "innständig an die Bevölkerung appelliert" oder mehr "niedrigschwellige Angebote braucht", schmeiß ich die Fernbedienung in den TV. Es ist kein Plan erkennbar, wie man die Impfquote in Richtung 75-80% (welche ja genannt werden) hochtreiben möchte. Auf der anderen Seite ist auch kein Exit-Plan erkennbar, wie man denn gedenkt zur Normalität übergehen zu können.


Welchen Anreiz braucht man denn noch, außer sich selbst zu schützen und die Pandemie mitsamt der verbundenen Einschränkungen beenden zu können? Das ist doch viel mehr wert, als jemanden mit 100€ oder einem Gewinnspiel zu locken.

Das Problem ist eher, dass Impfgegner ganz gezielt Menschen verunsichern, die dann denken „Til Schweiger ist so ein super toller Schauspieler. Wenn der sagt, das ist alles Quatsch und die Regierung behauptet das Gegenteil, dann liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte“. Und dann warten diese Leute erst einmal weiter ab, ob die bereits geimpften Personen nicht doch noch Impfschäden bekommen. Wenn diese Gedanken einmal gefestigt sind, kriegst du diese Leute auch nicht mit finanziellen Anreizen. Im Gegenteil, das wird dann ebenfalls negativ ausgelegt („jetzt wollen die uns auch noch kaufen, damit sie uns die Plörre verabreichen können“)


Die erste Frage musst du nicht mir stellen, sondern den 20% Erwachsenen (und insbesondere den 15% ü60ern), welche sich bisher nicht geimpft haben.

Dass du irgendwelche Promis hast, welche Ängste vor der Impfung schüren, ist ein Faktum, welches man so oder so nicht ändern kann. Ich behaupte nicht das Geheimrezept zu haben, um die übrigen 20% von einer Impfung zu überzeugen. Was ich allerdings zu 100% weiß, ist dass die aktuellen "Anstrengungen" nicht ausreichen. Wenn monetäre Anreize insbesondere bei dem Teil der Bevölkerung, welcher eigentlich einer Impfung nicht negativ gegenübersteht und sich bisher einfach "nicht aufraffen konnte", zumindest bei einem kleinen Anteil dazu führen, sich impfen lassen, hat man zumindest mehr erreicht, als es mit ständigen Apellen zu versuchen.

Edit.: Das eigentliche Problem liegt ja insbesondere auch in Ostdeutschland. Mal abgesehen davon, dass auch in Bayern und BW die Impfquoten verbesserungswürdig sind, ziehen Brandenburg, Thüringen und Sachsen die Impfquote landesweit natürlich nach unten. Ja, evtl. würden hier (auch nur punktuell) 100-200€ helfen. Alternativ könnte man überlegen, hier dann halt besonders harte Kontrollen bezüglich 3G zu fahren. Aber irgendetwas muss hier passieren, insbesondere wenn man sagt, dass nur bei einer höheren Impfquote Maßnahmen zurückgefahren werden können. Es darf keine Akzeptanz des Status Quo geben.

Wir gehen hier einen eher liberalen Weg. Das ist alles freiwillig. Es soll bloß nicht der Eindruck entstehen, das sei in irgendeiner Form Pflicht. Harte Maßnahmen wollen wir nicht. Es fängt leider im Kleinen an. Ich habe bei uns im Betrieb vorgeschlagen, dass die nächste Corona Prämie nur an geimpfte Mitarbeiter geht. Wenn der Arbeitgeber freiwillig Geld locker macht, warum soll er das nicht jene geben, die solidarisch sind und mit der Impfung aktiv die Pandemie beenden? Machen andere Firmen auch, die danach eine hohe Impfquote im Betrieb haben. Riesen Aufschrei: Das können wir doch nicht machen, das ist eine Impfpflicht durch die Hintertür, damit spalten wir nur noch mehr, dann gehen noch mehr Leute zur AfD usw. usf. Mein Gegenargument, dass die harten Impfgegner schon eh dort sind, wir aber sehr wahrscheinlich diejenigen erreichen, die bisher einfach zu faul waren, hat nicht interessiert. Es hat leider auch nach 18 Monaten Pandemie noch nicht jeder verstanden, dass es nur diesen einen Ausweg gibt: Die Impfungen.


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