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Lauterbach: Neue Beschlüsse Freitag/ Kürzere Quarantäne (Corona)

markus, Dienstag, 04.01.2022, 10:44 (vor 878 Tagen) @ Sascha

Und das ist dann schwerwiegender, als wenn diese Fälle ohne Erkrankung auftreten, weil man "dagegen was tun" kann? Hier drehst du dich argumentativ doch völlig im Kreis.

Natürlich nicht. Dennoch fließt das in der Abwägung mit hinein. Es geht nicht um Tote vs. Kollateralschäden. Durch Corona selbst gibt es zusätzlich ebenfalls die von dir genannten Schäden.

Ganz davon abgesehen haben wir 100.000 Tote unter den Bedingungen, die wir hatten. Wir haben nie „alles dicht gemacht“. Es ist schon die ganze Zeit immer abgewogen worden. Das mag nicht immer 100% richtig gewesen sein. Sehr viele Arbeitnehmer konnten z.B. nahezu uneingeschränkt weiter ihre berufliche Tätigkeit ausüben. Es gab nicht einmal die damals angekündigte Osterruhe von wenigen Tagen. Es stimmt einfach auch gar nicht, dass seit zwei Jahren alles dicht ist. Auch Schulen waren jetzt nicht zwei Jahre durchgehend dicht. Es waren viele und sicher auch lange Monate. Man hat insbesondere der Wirtschaft ein höheren Gewicht eingeräumt als Schulen. Hätte man es umgekehrt machen sollen? Vielleicht. Aber dann hätten wir vielleicht noch viel mehr Insolvenzen gehabt und Menschen, die finanziell vor dem Ruin stehen. Man wollte die Wirtschaft möglichst unangetastet lassen, damit dies nicht passiert.

Vor allen Dingen hätte man in der Zwischenzeit in den Schulen die Voraussetzungen schaffen können, dass dort mehr passiert als Hoffen auf Maske und Fenster auf.

Dazu hätte man allerdings den Gedanken zulassen müssen, dass es möglich ist, dass uns erneut eine Infektionswelle böse überrascht. Im Sommer schien die Welt in Ordnung. Corona war gefühlt vorbei. Lauterbach war doch fast der einzige, der gesagt hat „Leute, Corona ist noch nicht vorbei“. Fast alle anderen seiner Politikerkollegen haben die Situation unterschätzt. Lauterbach, das war dieser Mahner und Panikmacher. Den wollte man liebsten zum Mond schießen. Man hat auf Leute hören wollen, die unrealistische Dinge versprachen.

Wenn ich nicht mehr davon ausgehe, dass ein negatives Ereignis eintritt, bereite ich mich darauf logischerweise auch nicht mehr vor. Leider ist das den zweiten Sommer in Folge passiert. Ich befürchte allerdings, dass die Politik in fünf Monaten wieder denkt, dass alles gut ist und erneut keine Vorbereitungen für den Winter 2022 treffen wird.

Man kann natürlich anders priorisieren und zunächst da ansetzen, wo dies gesellschaftlich am ehesten zu verkraften ist und Schulen eine höhere Priorität einräumen. Das wird ja jetzt auch gemacht. Es wird im Freizeitbereich angefangen. In der Hoffnung, dass alleine dies ausreicht. Allerdings gibt es jetzt nicht weniger Diskussionen. Die jeweils Betroffenen beschweren sich letztendlich trotzdem lautstark. Ich habe sogar den Eindruck, dass es jetzt deutlich mehr Diskussionen sind als bei den Schulschließungen.


Was auch einfach ein von der Politik hausgemachtes Problem ist, nachdem man die ganze Zeit "nur noch eine letzte Anstrengung", oder das Ende der Pandemie für Geimpfte propagiert hat. Selbst jetzt ist man ja von der Befreiung der Testpflicht bei "+"-Varianten für Geboosterte wieder zurück gegangen. Da braucht man sich auch nicht wundern, wenn Sinn und Unsinn von Maßnahmen diskutiert werden, nachdem man Erwartungshaltungen geschürt hat.

Wie hätte man stattdessen kommunizieren sollen? Viele haben halt auch ein Licht am Ende des Tunnels sehen wollen, damit man das mental durchhält. Es gab ja auch Mahner wie Lauterbach, die immer wieder gesagt haben, dass das so nicht stimmt und dass keinesfalls sicher ist, dass wir kurzfristig aus der Nummer herauskommen. Lauterbach hat ziemlich früh darauf hingewiesen, dass auch geimpfte Menschen noch am Infektionsgeschehen teilnehmen. Wer da behauptet, dass für geimpfte Menschen die Pandemie vorbei ist, der hat den Leuten einfach auch etwas falsches versprochen. Jens Spahn hat allerdings jetzt keine Verantwortung mehr. Es kann nur besser werden.


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