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Lambrecht abgehoben- mit dem Heli nach Sylt (Politik)

Jurist81, Dienstag, 10.05.2022, 08:48 (vor 1322 Tagen)

Im letzten Spiegel fand sich ein interessanter, und für mich offen gesagt schockierender Artikel (hinter einer Paywall: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/die-ampel-und-die-soziale-frage-verwalter-des-mangels-a-2eecfd2f-5062-45ad-9601-337536a0ab62). Danach geben 20% der Haushalte in Deutschland mehr Geld aus als sie einnehmen. Das weitere Fünftel kommt nur knapp über die Runden und die Inflation frisst den kleinen Puffer auf. Das Resultat: 40% der Haushalte in Deutschland können von ihren Einkünften nicht leben. Diese Zahl zeigt mir ein systemisches Problem. Die Regierung hat große Sorge vor Protesten wie in Frankreich, sucht daher krampfhaft nach Möglichkeiten, dieses Problem zu lösen, aber so ein richtiger Wurf ist noch nicht dabei herausgekommen.

Vor diesem Hintergrund finde ich es beachtlich, dass sich während eines Krieges über Ostern die sozialdemokratische Verteidigungsministerin mit dem Helikopter nach Sylt fliegen ließ und ihren 21jährigen Sohn mitnahm, der daraufhin erst einmal Rich Kids on the Internet spielte und ein Foto davon in den sozialen Medien postete. Jetzt dreht sich die Diskussion darum, ob Frau Lambrecht für den Flug des Sohnes bezahlt habe- nicht etwa die tatsächlichen Kosten, sondern die Kosten eines vergleichweisen Lufthansafluges "ein niedriger dreistelliger Betrag".

nähere Infos hier:
https://www.sueddeutsche.de/politik/lambrecht-sohn-flug-regierungshubschrauber-1.5581624

Für mich ist nicht die Frage des Zahlens des Fluges das Problem- und ihr kennt mich, ich bin alles andere als links. Aber wenn 40% der deutschen Haushalte nicht richtig über die Runden kommen, dann ist es für mich eine vollkommene Abgehobenheit auf Staatskosten mit dem Helikopter in den Urlaub zu fliegen und sich damit rauszureden, dass man ja ein paar Euro dafür bezahlt habe. Das hat auch nichts mit der jeweiligen Partei zu tun, das würde ich bei einem FDP-Minister oder einem CDU-Minister genauso kritisieren. Diese Ausgeburt der Mitnahmementalität hat in einem modernen Staat keinen Platz. Daher muss diese "Ich nehme Dritte gegen kleines Entgelt mit"-Richtlinie geändert werden.

Oder sehe ich das zu streng?


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