schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Das ist Quatsch (BVB)

Poeta_Doctus, Lands Between, Freitag, 20.05.2022, 15:13 (vor 679 Tagen) @ Winterthur

Ich konnte die Nachricht jetzt etwas sacken lassen, daher mal etwas strukturierter meine Meinung:

Ich finde, dass es sportlich durchaus diskutabel ist, Rose zu entlassen.
Unsere Punktausbeute in der Liga ist gut (nicht sehr gut), ja.
Unser Abschneiden in den Pokalwettbewerben jedoch miserabel. Zudem macht Rose nicht den Eindruck, mehr als nötig auf die Jugend zu setzen, was für einen Klub wie den unsrigen aber sehr wichtig ist.
Trotz der Punktausbeute war die spielerische Leistung oft ausbaufähig. Weder sah man ein wirkliches Konzept im Spielaufbau noch eine defensive Sicherheit. Nicht mal das hochgelobte "RB-Pressing" lies sich erahnen. In der Regel musste es individuelle Qualität richten. Natürlich dauert es, bis ein Trainer ein Konzept zu 100% umsetzen kann. Aber man kann denke ich nach einem Jahr schon erwarten, dass man irgendeinen Ansatz erkennen kann.
Demgegenüber steht natürlich entschuldigend eine ziemliche Verletztenmisere, so dass selten eine wirklich eingespielte 11 auf dem Platz stand.
Die Frage der Fragen ist jetzt, wie das ganze zu beurteilen ist. Die Verletzungen machten es Rose nicht leicht, vielleicht war das Trainerteam daran aber auch nicht ganz unbeteiligt. Und trotz der Verletzten waren wir in der Regel dem Gegner an individueller Qualität überlegen, nur öfters halt taktisch nicht. Dazu kommen dann herbe Klatschen, wobei ich das 1:5 gegen die Pillen fast am bittersten fand, weil wir davor die ganze Woche (oder noch länger, weiß ich nicht mehr) spielfrei hatten und man sich da einfach erhofft hat, dass man davon auf dem Feld auch was sehen würde.

Letztlich ist diese Gemengelage mMn. von außen schlicht und ergreifend nicht zu beurteilen. Ich finde es daher "erstaunlich", mit welcher Überzeugung einige meinen, die Trennung sportlich beurteilen zu können.

Wären Kehl & Co zu dem Schluss gekommen, dass mit einer richtigen Vorbereitung und einigen Kaderkorrekturen mit Rose alles klar gegangen wäre, hätte ich das verstehen können.
Wenn sie aber zu dem Schluss kommen, dass Rose seinen Anteil an der "Misere" hat und man nicht mehr 100% überzeugt war, ist eine Trennung unausweichlich. Wie gesagt, fast unmöglich von außen zu beurteilen. Was nicht heißt, dass man dazu seine eigene Meinung haben kann. Man sollte sich vielleicht nur bewusst machen, dass man von außen halt nie alle Fakten hat, bevor man dem BVB mal wieder grenzenlose Doofheit unterstellt.

Ganz erstaunt bin ich im Hinblick auf die Einschätzung zur "Professionalität" des Wechsels: Wie soll das ganze denn noch professioneller ablaufen?
- Man hat die Saison ruhig zu Ende gespielt (anders als bei Tuchel, wo es völlig zurecht Kritik an der sportlichen Führung gab dafür, dass die Trennung quasi publik wurde, obwohl noch wichtige Spiele anstanden)
- Daher gab es auch kein langwieriges Medientheater im Vorlauf
- Man geht nicht mit einem Trainer in die neue Saison, der schon "angeschossen" ist (anders als bei Favre in der dritten Saison, wo wie mangelnde Rückendeckung seitens des Vereins mMn. völlig zurecht kritisiert wurde)
- Obwohl ja immer von der Wohlfühloase BVB gesülzt wird und unterstellt wird, man würde ja eh nur labern ("jeden Stein umdrehen"), aber nichts tun: Falsch. Es gab eine Analyse und diese Analyse führt nun zur Trennung. Auch wenn nicht jedem das Ergebnis der Analyse gefallen mag.

Ich war bis heute davon ausgegangen, dass man mit Rose weitermacht. Ich bin aber auch nicht an den Internas dran (offensichtlich). Und unter den gegebenen Umständen finde ich, dass es für die Trennung einfach gute Gründe geben könnte (je nachdem, wie die Lage intern beurteilt wird).

Einen Aspekt gibt es, der tatsächlich sehr kritisch ist:
Wir haben in den letzten Jahren eine zu hohe Fluktuation auf dem Trainerstuhl. Das seit Klopp kein Trainer drei Amtsjahre geschafft hat, ist bedenklich und kein gutes Zeugnis für die sportliche Führung.
Nur was nützt das im Einzelfall? Und inwiefern kann man das Kehl vorwerfen, der erst jetzt das Ruder sportlich übernimmt? Sollte Kehl sich für Rose einsetzen, nur weil vor ihm zu oft der Trainer gewechselt wurde (bzw. zu oft der falsche geholt wurde=, auch wenn er von Rose selbst nicht überzeugt ist? Ich meine, definitiv nein.

Und zum Thema Nachfolger:
No fucking idea. Ich würde mir nur wünschen, man würde dem Nachfolger - wem auch immer - erstmal den nötigen Kredit geben, auch von Fanseite. Aber hier im Thread wird selbst Terzic ja schon wieder zum Winter entlassen. Schade.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1216357 Einträge in 13543 Threads, 13750 registrierte Benutzer Forumszeit: 29.03.2024, 13:16
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln