Ukrainische Truppen stehen mittlerweile mit gepanzertem Gerät hinter der russischen Hauptverteidigungslinie (Politik)

Ulrich, Dienstag, 26.09.2023, 13:38 (vor 813 Tagen) @ Habakuk

Ich hänge hier mal noch ein Interview aus tagesschau.de an. Der Gesprächspartner ist Militärökonom Marcus Keupp, der bereits früher die militärischen Aussichten der Ukraine recht optimistisch (teils auch zu optimistisch) eingeschätzt hat.

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/offensive-ukraine-100.html

Bei der Einschätzung der Potentiale Russlands und der Ukraine gibt es auch bei den seriösen Experten deutliche Unterschiede. Einiges hört man immer wieder, z.B. dass Russland massive Probleme mit seiner Artillerie hat. Die Läufe der Geschütze sind mittlerweile so zerschlissen, dass sie deutlich streuen. Um noch halbwegs genau zu treffen, muss man sie sehr weit nach vorne ziehen. Und dann sind sie selbst ein potentielles Ziel für die ukrainische Artillerie.

Zudem zerschlägt die Ukraine mit eigenen Systemen wie Drohnen, umgebauten ukrainischen Antischiffsraketen und von Frankreich und Großbritannien gelieferten Marschflugkörpern gegnerische Kommunikationszentralen, Depots und Flugabwehrstellungen. Selbst wenn der Kommandeur der Schwarzmeerflotte den letzten Angriff eventuell überlebt hat, trifft das Russland bis ins Mark.

Vielfach liest man, dass Russland taktisch ohne Rücksicht auf eigene Verluste agiert. Man schickt größere Truppenkontingente direkt an die Frontlinie, wo sie ungeschützt dem feindlichen Feuer ausgesetzt sind. Die Devise lautet wohl "Jeden Meter der Front verteidigen!". Währenddessen versucht man, im Hinterland neue Verteidigungslinien aufzubauen. Die ungeklärte Frage ist, wie gut sind die neuen, rückwärtigen Stellungen?