Äußert man sich zu Dingen, die wir tatsächlich brauchen? (Politik)

Ulrich, Samstag, 12.04.2025, 10:40 (vor 246 Tagen) @ majae

Ich weiß ja nicht, wie es bei euch ist, in der Tageszeitung, die ich beziehe, ist derzeit fast jeden Tag Thema, dass man nicht fähig ist, den gesamten Strom zu nutzen, der produziert wird. Sogar kleine Produzenten können künftig abgeschaltet werden. Mehr als 1000 Stunden jährlich Überlastung durch Sonnenschein. Zu anderen Zeiten weht Wind. Man könnte viel abdecken, wenn man sämtliche Überschüsse speichern könnte. Wenn dann tatsächlich mal zu viel Dunkelflaute ist, gibt es ja auch noch Biogas. Kostet zwar mehr, aber flexibel und zuverlässig, wenn Sonne und Wind pausieren.

Der Witz ist, dass man bei weitem genügend Strom aus Wind und vor allem Sonne günstig erzeugen kann, auch für ein dicht besiedeltes Industrieland wie Deutschland. Und speichern ginge auch einfach und billig, zum Beispiel mit Lageenergiespeichern. Man muss es nur tun. Aber wer will, findet Wege und wer nicht will, findet Gründe.

Der letzte Satz ist leider sehr wahr. Der Witz ist, dass immer auf den technologischen Fortschritt gehofft wird, dabei ist dieser längst da. Wir haben bereits die Möglichkeiten der emissionsfreien Energie Gewinnung. Das sah vor 30-40 Jahren noch ganz anders aus.

Schaut man sich die Kosten für Strom aus Wind und Sonne an, so ist die Entwicklung beeindruckend, vor allem bei Photovoltaik. Der Strom ist konkurrenzlos günstig, insbesondere bei Freifeldanlagen. Auch bei Windstrom sind die Kosten deutlich gesunken, allerdings nicht in dem Ausmaß wie bei Photovoltaikstrom. Trotzdem brauchen wir auch Wind. Hier fallen die höchsten Erträge im Winter an, wenn Photovoltaik schwächelt.

Deutlich billiger geworden sind auch Lithium-Ionen-Akkus, und Natrium-Ionen-Akkus lassen sich zu nochmals deutlich geringeren Kosten produzieren. Das erlaubt den Aufbau von kostengünstigen Speichern im Netz, mit denen man den Solarstrom speichern und mindestens bis zum nächsten Morgen ins Netz einspeisen könnte.