Dauerkarten 2025/2026 - no Show rate (BVB)

AGraute, Mittwoch, 21.05.2025, 15:30 (vor 199 Tagen) @ Sascha

Das sehe ich komplett anders. Die DK sind in der derzeitigen Situation ein Privileg. Es gibt X Neukunden, die ausgeschlossen sind. Und wer's nicht schafft, auf mindestens 12 Spiele zu kommen, der muss mit den Konsequenzen leben. Ansonsten schaffen wir einen DK-Adel auf Lebenszeit.

Dabei muss man aber auch sehen, dass sich die Bedingungen deutlich verändert haben. Die Spieltage und -zeiten weiter differenziert und Rechtepakete an unterschiedliche Bewerber verteilt, die alle auch nicht nur den Ausschuss a la Hoffenheim und Wolfsburg übertragen wollen.

In der Folge spielen die zuschauerträchtigen Clubs seltener Samstags, was die Bedingungen für Leute im Schichtdienst, aber z.B. auch Kicker im Amateurfußball immer schwieriger macht. Die dann nach vielen Jahren dafür zu bestrafen, dass sie diese vom Fußball selbst herbei geführten Veränderungen nicht voll mitgehen können, ist für mich auch der falsche Weg.

Diese veränderten Rahmenbedingungen gelten ja nicht nur für aktuelle Dauerkarteninhaber, sondern genauso für diejenigen auf der Warteliste. Auch dort werden viele Fans durch Schichtarbeit, Amateursport oder familiäre Verpflichtungen regelmäßig verhindert sein – das Problem verlagert sich also nur.

Klar: Der BVB könnte Bewegung in die Warteliste bringen, indem er strengere Nutzungsbedingungen für Dauerkarten einführt. Allerdings hätte sich dann relativ schnell die Warteliste überholt – der Großteil der Wartenden würde die Karte ähnlich häufig nutzen wie viele der jetzigen Inhaber.

Eine theoretisch denkbare Lösung wäre eine App wie bei UEFA-Spielen, die QR-Codes erst kurz vor dem Spiel erzeugt und eine Weitergabe nur in der App erlaubt. So ließe sich die tatsächliche Nutzung erfassen. Wenn daran dann die No-Show-Rate geknüpft wäre, hätte man in der Theorie eine echte Nutzungserhebung. In der Praxis geht das zum einen nicht, da eine Person mehrere Dauerkarten besitzen kann und zum anderen würden dann statt der früheren Plastikdauerkarten ungenutzte Handys zu 'Dauerkartenhandys' umfunktioniert und einfach weitergegeben.

Und letztlich muss man auch sehen: Der BVB hat kein akutes Ticketproblem. In der vergangenen Saison war es so einfach wie lange nicht an Karten zu kommen. Die Warteliste wirkt derzeit eher wie ein Marketinginstrument – Handlungsdruck ist (zumindest für mich) nicht erkennbar.

Deshalb halte ich es für falsch, langjährige Inhaber unter verschärfte Bedingungen zu stellen und warte mal das diesjährige Schreiben bzw. die Mail mit den erneuerten AGBs ab.