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Neu auf schwatzgelb.de: Die neue Armut im europäischen Spitzenfußball (BVB)

huerde, Montag, 05.09.2016, 10:00 (vor 2834 Tagen) @ Redaktion schwatzgelb.de

Hallo PatBorn,

ein guter Artikel und ich stimme Die weitestgehend zu.
Ich hätte nur den Aspekt weit mehr in den Vordergrund gerückt, der bei Dir nur klein eingeschoben ist: Das Absterben der Ligen.
Am Beispiel Deutschland zählst Du die Meister ja noch großzügig auf: Mit Bayern, BVB, Bremen, Stuttgart und Wolfsburg. Die jüngere Realität sieht aber doch noch ganz anders aus. Da bleiben nur noch Bayern und BVB. In der ganz jüngeren nur noch die Bayern. Und für die nähere Zukunft fehlt mir die Phantasie, wie sich daran etwas ändern sollte. Vielleicht schaffen wir mal eine Übersaison und holen uns mal einen Titel. Aber die anderen vier den nächsten fünf Jahren werden mindestens nach München gehen.
Die Meister haben in den vergangenen Jahren immer wieder neue Rekordpunktzahlen aufgestellt. Immer früher stand der Meister schon fest. Und immer weiter waren die Abstände (wenn nicht zum Zweiten, dann zumindest zum Dritten oder Vierten). – Man vergleiche mal mit den 90er…. Es treibt einem die Tränen in die Augen.
Diese völlig Chancenlosigkeit der kleinen Teams in der Liga führt auch zu den absurden Auswüchsen, dass immer öfter Spieler gegen die Bayern geschont werden. Seine Krönung fand diese Entwicklung in den fünf Gelbsperren der Darmstädten in der letzten Saison. Aber auch einst die Freude der Paderborner über ihre nur mittelhohe Klatsche gegen die Bayern war bedenklich.

England bietet noch einen spannenden Wettbewerb. Das absurd hohe Fernsehgeld und die Geldgeber führen dazu, dass die Abhängigkeit von den CL-Einnahmen nicht so extrem ausfällt. Dadurch, dass es aber den spannenden Wettbewerb noch gibt…. Warum sollte ein guter Kicker in Deutschland bleiben. Selbst wenn es hier gleich viel Geld (zumindest in München) zu verdienen gibt. Bei den Bayern gibt es doch eigentlich im Jahr nur ca. 5 interessante Spiele. Ab CL VF und wenn die Liga nicht schon zu weit auseinander gelaufen ist, noch die gegen den BVB. Wenn ich ein motivierter Kicker wäre (oder ein begehrter Trainer wie Guardiola), ich würde auch nach England gehen, wo nicht jede Woche Fallobst wie Bremen nur anreist um die Punkte persönlich zu überreichen.
Ich prophezeie der Bundesliga mittelfristig daher das selbe Schicksal, was Du für den Fall siehst, dass national die Geldverteilung in die Hand genommen wird: Die Bundesliga wird massiv an Stellenwert und Stars einbüßen. – Sie könnte aber immerhin wieder mehr Spannung aufbieten.
Diesen Einbruch an Stellenwert und Stars wird wohl alle Ligen außer England betreffen (vielleicht kann sich Spanien noch länger dagegen wehren, wirklich langfristig sehe ich aber auch hier schwarz).

Und zu guter (?) Letzt: Du verlangst vom BVB sich klar zu positionieren. Fände ich ja auch schön. Aber das alles ist doch total hoffnungslos. Die CL wird doch regiert von den dicken Vereinen und die werden doch nen Teufel tun in sich in ihr eigenes Fleisch schneiden.
Das wäre ein bisschen so, als würdest Du von den großen DAX-Unternehmen die Einführung des Kommunismus verlangen.
Nein. Der Aufstand muss von unten kommen. Und wird er auch. Irgendwann. Durch fern bleiben. Aber das wird noch einige Jahre dauern, fürchte ich.

Gruß,
Gunnar


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