Gespielt wie 28 Flaschen leer (Fußball allgemein)

Nolte, Montag, 07.11.2016, 15:40 (vor 2991 Tagen) @ JustYellow

Mal davon abgesehen, dass beides nicht gut für das Klima ist: und was genau ist an Urlaubsflügen schlechter als an "Fußballflügen"?

Weshalb ist es akzeptabel, wenn Fußballer und Fans jedes 2te Wochenende zu diversen Auswärtsspielen fliegen...für 90 Minuten Fußball gucken(!)... aber nicht, wenn Angestellter X einmal im Jahr Urlaub auf Malle/ in der Karibik machen möchte?

Und by the way: bei den vielen Autofahrern entstehen auf dem Weg zum Stadion und zurück entstehen in der Summe auch nicht gerade wenig Abgase... erst recht über eine gesamte Saison! Da könnte man auch ansetzen. Oder inwiefern unterscheiden sich diese Abgase von denen der Urlaubsflieger?

Die Abgase unterscheiden sich natürlich objektiv nicht und "dem Klima" ist es egal, zu welchem Zweck der Flug stattfand. Es ging hier aber eben um die Dinge, die Einzelne individuell ändern können. Der Profifußballer kann nur schwerlich sagen "Hey Trainer, ich will nicht fliegen, also lass mich bei CL-Auswärtsspielen raus und ich reise per Zug nach München (außer, man ist Dennis Bergkamp). Und da ich selbst aus eigener Erfahrung gut genug weiß, wie ätzend und schwierig sich die Jobsuche für Durchschnittsbürger gestalten kann, sage ich halt nicht: "Suche dir einen Job, bei dem du keine Flugreisen hast!"

Urlaub ist eben für mich da was Anderes. Das hat jeder wirklich komplett selbst in der Hand und ganz ehrlich: Es bedeutet für keinen Menschen einen Einschnitt in die Lebensqualität, wenn man diesen nicht in der Karibik verbringt. Der Flug nach Jamaika verursacht übrigens das Fünffache der Emissionen des Fluges nach Mallorca - also warum nicht einfach wirklich eher letzteres Ziel anvisieren?

Was reisende Fans angeht: Ich selbst käme im Leben nicht auf die Idee, in ein Flugzeug zu steigen, um mir ein Fußballspiel anzusehen. Aber ich gebe dir völlig recht: Es gibt hier verschiedene Punkte, an denen man ansetzen könnte und sollte! Diese Dinge schließen sich ja nicht gegenseitig aus.
Ich bin einfach auch ein Freund pragmatischer Lösungen und finde es am sinnvollsten, die völlig überflüssigen Dinge, die zugleich am meisten Schaden anrichten, zuerst zu nennen. Das schließt aber andere Ansätze natürlich nicht aus.