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Bosz, Knapp gegen Vizemeister und CL Teilnehmer verloren. (BVB)

Bembele, Münster, Sonntag, 15.10.2017, 12:25 (vor 2384 Tagen) @ Fonzie

Bei mir persönlich resultiert der Unmut natürlich zum Teil aus der Niederlage. Aber am meisten stört mich dabei das wie.

Wir haben jetzt gegen Tottenham, Real und RB drei Spiele verloren. Und durch alle drei Spiele zog sich eine gewisse taktische Naivität. Wir haben versucht, einen Fußball durchzudrücken, der dem Gegner genau in die Karten spielt und haben dadurch in allen Spielen viel zu viel zugelassen. Real ist uns sicherlich klar überlegen, aber Tottenham und RB sind sicherlich nicht mehr als Gegner auf Augenhöhe.

Klar, Bosz ist noch nicht lange da und wir sind in dem System noch nicht so eingespielt, wie wir es mglw. in einem halben Jahr sein werden. Aber das ist in meinen Augen gerade ein Argument dafür, dass System in solchen, extrem wichtigen Partien ein bisschen pragmatisch anzupassen, um das Risiko zu minimieren.

Das gleiche gilt für mich bei den defensiven Ausfällen, die hier als Argument angeführt werden. Ich sehe es auch so, dass man Zagadou als jungem, gelerntem IV mit seiner Statur bezüglich seiner Defizite als LV keine großen Vorwürfe machen kann. Ebenso ist es für Toljan sicherlich nicht einfach im neuen Verein ohne Vorbereitung direkt so viel zu spielen und dann auch noch die Seite zu wechseln. Aber auch da würde ich vom Trainer erwarten, dass er diesbezüglich Maßnahmen ergreift und sicherstellt, dass Toljan nicht auch noch permanent in Unterzahlsituationen gerät und Zagadou vorne die einzige Anspielstation für den gestern mMn sehr starken Götze ist.

Dazu kam dann gestern ein Mittelfeld mit Castro und Sahin, welche ich beide nicht besonders pressingresistent sehe, gegen eine der pressingstärksten Mannschaften der Liga. Da hätte ich mir zumindest für einen der beiden Weigl oder Dahoud gewünscht, welche ich ballsicherer einschätze.

Ich finde Bosz ziemlich sympathisch und wünsche mir, dass er mit uns lange großen Erfolg hat. Inzwischen sehe ich aber schon einige Anzeichen, dass er mittelfristig angesichts der Ansprüche bei uns Probleme bekommen könnte. Hoffentlich zieht er aus den drei Niederlagen bisher die richtigen Schlüsse und gestaltet sein System dauerhaft so variabel, dass es zu unserem Personal und auch zum jeweiligen Gegner passt.

Und noch kurz zu Bürki: Dass sich viele trotz Papas Nichtleistung gestern wieder auf ihn einschießen, kann ich nicht verstehen. Er hatte keinen Spitzentag, war aber sicherlich auch nicht der schwächste Mann gestern.


Das stimmt weitgehend. Es ist, wie ich hier vor Wochen schon mal ausführlich schrieb,eine Frage des Systems und der Spieler. Mit so einem langsamen Mittelfeld, wie wir es haben, kann es gegen sehr gute Manschaften (die uns in Technik und Geschwindigkeit überlegen sind, mal klappen, wenn man einen Glückstag hat. Kreativität und 1 zu 1 Situationen, auch mit dem Rücken zum Tor, bietet nach Dembeles Abgang (und zuvor Mchitarjan und Gündogan) von den akuell Unverletzten nur noch Kagawa und mit Abstrichen Pulisic und Götze(der das gestern noch ganz gut gelöst hat), alle anderen brauchen zuviel Raum, können aus dem Stand kaum ein Dribbling gewinnen, was ich aber brauche gegen engstehende Verteidigungen. Gerade deswegen ist es oft nicht besonders sinnvoll, voll zu pressen, weil dann vorne ja 17/8 Spieler stehen und die Räume eng sind. Schnelligkeit können Pulisic, Auba und Yarmolenko viel besser aufnehmen, wenn man den Gegner etwas lockt, den Ball in der eigenen Hälfte gewinnt und dann kontern kann. So hat es Tuchel in der letzten Rückserie auch oft angeordnet, weil er einsah, dass das absolute Pressing ohne schnelle und zweikampfstarke Mittelfeldspieler zu risikoreich ist. Wenn der Gegner stark presst wie gestern, dann treten die Schnelligkeits- und Technikdefizite viel mehr zu Tage, da man immer nur quer und zurückspielen kann anstatt sich mit einer Finte zu drehen und das Spiel auf das gegnerische Tor zu verlagern, wie das bei Leipzig u.a. Keita, Kampl und Augustin sehr gut praktiziert haben. Dass Toljan (und auch Zagadou) jede Vorwärtsbewegung, selbst in aussichtsreichen Situationen, abgebrochen haben, hat das Spiel für den BVB natürlich erschwert, war aber kaum anders zu erwarten und ist ihnen nicht unbedingt vorzuwerfen. Wenn aber Bosz hinterher bemängelt, man habe zuviel zurückgespielt zu Bürki und Innenverteidigern, dann muß man sich schon fragen, ob er das Leistungsvermögen mancher Spieler nicht überschätzt, denn von welchem Spieler, der, sich mit dem Rücken zum gegnerischen Tor anbietend und von Gegenspielern bedrängt, von den Verteidigern angespielt werden konnte, hätte man eine Finte a la Gündogan, Mchitarjan, Kagawa zutrauen können? Weder Sahin, noch Castro (mal ansatzweise), Phillip, Auba und Yarmolenko (mal ansatzweise)sind dazu in der Lage, ale diese lassen den Ball in gewisser Bedrängnis nur an den Absender zurückprallen. Mit Weigl wurde es etwas besser, hat aber auch vor dem 3. Tor genau in dieser Situation auch die falsche Entscheidung getroffen.


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