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Ich würde niemanden entlasten! (Politik)

Sascha, Dortmund, Freitag, 25.03.2022, 11:16 (vor 1366 Tagen) @ Scherben

Ich bin vermutlich auch einfach verwöhnt, seit ich aus dem Ruhrgebiet in eine Stadt gezogen bin, die den ökologischen Umbau ernsthaft angeht. Ich kann in Kiel gefühlt jedes Jahr drei neue Features nennen, die das Leben in der Stadt lebenswerter machen. Sukzessiver Rückbau von Autoflächen für alle anderen Verkehrsarten, stete Ausweitung und Verbesserung des ÖPNV, dazu breite Partizipationsmöglichkeiten für die Stadtöffentlichkeit. Von den geographischen Vorzügen reden wir mal gar nicht.

Für mich ist das der Weg der Zukunft. Die Städte, und insbesondere die Innenstädte, müssen in erster Linie für die Leute gestaltet werden, die dort 24/7 leben. Das beugt der Landflucht vor, nicht weil die Wohnungen und Häuser günstiger werden, sondern weil es die Vorzüge des Lebens in der Stadt (kurze Wege, kulturelles Angebot, ...) betont.

An der Küste ist das Leben aber vielleicht auch einfach "stabiler", weil es weniger große Städte gibt und die i.d.R. auch weiter auseinander liegen. Da bleibt man dann vielleicht auch einfach sehr viel häufiger am Ort.

Im Ruhrgebiet kann man als Dortmunder auch schon mal einen Job in Essen annehmen und dann stellen sich viele Fragen. Bekommt man eine Wohnung und wenn ja, kriegt man den Preissprung finanziert, wenn man aus einer Wohnung mit einem zehn Jahre alten Mietvertrag in eine zu aktuellen Konditionen zieht. Kriegt man für seine Kinder einen guten Kita-, oder Schulplatz (von der Frage abgesehen, ob man seine Kinder wirklich aus dem Freundeskreis reißen will)? Und dann kommt eben der beschissene ÖPNV hier dazu, der wenn man nicht gerade direkt in Bahnhofsnähe wohnt und dann auch arbeitet, beim Arbeitsweg aus einer überschaubaren Kilometerzeit einen veritablen Zeitaufwand macht.

Das wird dann schon viele Leute dazu führen, dass sie sich lieber täglich 20 km über die A40 schieben, statt direkt in Arbeitsnähe zu ziehen, oder per ÖPNV zu pendeln.


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