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Russische Einheiten bei Kharkiv geschlagen und auf dem Rückzug! (Politik)

Ulrich, Mittwoch, 11.05.2022, 07:19 (vor 1320 Tagen) @ Goalgetter1990

Du scheinst da immer gut informiert zu sein, warum gibt es eigentlich keine Versuche Cherson zurückzuerobern? Ist das von der Topografie her so schwer? Sind die russischen Stellungen da so gut? Alleine was die außenwirkung angeht wäre das doch ein enormer Schlag gegen Russland.


Bei Kherson war vor 4-6 Wochen mal etwas Bewegung drin (als man die Russen vor Mykolajiv zurückdrängen konnte), seitdem ist relativ viel Stillstand drin. Mal hieß es, die Russen wollen nach Krywyi Rih vorstoßen, dann hieß es, die Ukraine will eine Gegenoffensive starten. Aber im Endeffekt kaum Bewegung drin, und es gibt auch nicht die Gefechte, die es im Osten oder um Kharkiv gibt/gab. Der Krieg bei Kherson ist vor allem durch zig-fache Artillerieschläge auf Chernobaivka (bei denen in der Zwischenzeit mehrere russische Generäle umgekommen sind) gekennzeichnet.

Die Frage ist halt, wie sind die Kräfteverhältnisse vor Ort? Dort, wo sich die Russen einmal mit ihren Stellungen eingerichtet haben, benötigt man als Angreifer entweder eine deutliche Überzahl, oder man muss in der Lage sein, die gegnerischen Truppen zu umgehen und aus einer unerwarteten Richtung anzugreifen.

Charkiw ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Nordosten der Ukraine. Deshalb hat Russland zunächst versucht, die Stadt einzunehmen. Als man feststellte, dass dies nicht gelingt, hat man einen Großteil der Truppen in Richtung Südosten abgezogen, in Richtung Isjum. Das wiederum hat die Ukraine für eine Gegenoffensive ausgenutzt. Aber bei Kherson alten sich vermutlich beide Seiten mehr oder weniger in Schach.


Der Grund, weshalb man nicht auf massiv auf Kherson geht, hat vermutlich mehrere Gründe:
1. Der Krieg entscheidet sich vor allem im Osten. Wenn man die russische Armee im Osten schlägt, gewinnt man den Krieg. Auf der anderen Seite, wenn die Ukrainische JFO (Joint Force Operation) im Osten eingekesselt und vernichtet würde, dann war es das. Ein symbolischer Sieg in Kherson bringt nichts, wenn man im Osten verliert.

2. Aktuell sind noch einige (aus meiner Sicht überraschend) relevante Brigaden bei Odessa stationiert (u.a. die 5. Panzer-Brigade). Diese hat man bis jetzt nach wir vor bei Odessa belassen. Evtl. finden hier Verschiebungen statt, wenn man die Wahrscheinlichkeit einer See/Luft Landung als gering einschätzt.

Odessa dürfte noch immer ein wichtiges russisches Ziel sein. Dass es für Russland aktuell außer Reichweite ist, liegt vor allem auch daran, dass es im Umland der Stadt starke ukrainische Kräfte gibt.


Es gab nun ein Gesetz, dass man die Einheiten der "Territorial Defense" auch außerhalb der jeweiligen Herkunftsregion einsetzen darf. In dieser Territorial Defense (um die 200.000-300.000 Mann) befinden sich große Teile der Ukrainischen Reserve, die nun mobilisiert wurde (zum Großteil bestehend aus leichter Infanterie). Aber auch die kommen eher in den Osten als nach Kherson.

Ist das Gesetz nicht vor einigen Tagen geändert worden?


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