schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Und nochmal 40% weniger... (Politik)

istar, Freitag, 17.06.2022, 12:40 (vor 1284 Tagen) @ Davja89

Alles ok, wir diskutieren hier komplexe Weltpolitische Zusammenhänge. Da wird man immer verschiedener Ansichten haben. Daher bin ich weit weg davon so etwas persönlich zunehmen.
Selbst die Handelnden Personen werden wohl erst in 10 Jahren wissen ob ihre Entscheidungen die richtigen waren.

Zum Thema Baltikum: Da hat die Nato ganz klar eine Grenze gezogen. Das wird man auch in Russland wissen. Da hat man ja grade in der Ukraine nicht getan von Seiten der Nato. Das hat schon Gründe warum die Nato so agiert wie sie es tut. Man wird (insbesondere die Amerikaner) ziemlich gut wissen was da im Kreml in etwa vor sich geht und wie die nächsten Schritte aussehen könnten.
Daher wundert es mich mit welcher Klarheit manche voraussagen können was die nächsten Angriffsziele der Russen wären.
Gibt es dazu irgendwelche seriösen Quellen? Natürlich wird mächtig mit den Säbeln gerasselt und ich kann jeden Litauer verstehen der im Zweifelsfall lieber an den Worst Case glaubt.

Aber woher die logische Schlussfolgerung kommt das sollte die Ostukraine an Russland fallen in 2 Jahren Litauen angegriffen wird erschließt sich mir nicht.
Ich fordere ja überhaupt nicht das man die Ukraine jetzt auffordert bedingungslos zu kapitulieren. Sondern nur das man Abwägen muss wie weit man die Ukrainischen Kriegsziele unterstützen will und wann man lieber auf die Seite einwirkt ein Unentschieden zu akzeptieren mit eventuellen Gebietsverlusten. Insbesondere weil manches defacto schon seit 8 Jahren weg ist.

Das die Russen nicht ernsthaft verhandeln wollen aktuell mag angehen aber es ist ja auch nicht so das die Ukraine ernsthaft an den Tisch zurückkehren will (Was man Menschlich nach den Kriegsverbrechen sehr gut verstehen kann). Beide Seiten glauben sie können aktuell noch etwas mehr für ihre Verhandlungsposition rausholen. Die Russen glauben immer noch das sie den Sieg im Osten mit aller Macht forcieren können. Die Ukrainer glauben das sie vom Westen so viel Waffen bekommen das sich das Blatt im Spätsommer wenden könnten.

Beides ist halt absolutes Wunschdenken. Am Ende wird Russland an einem gewissen Punkt zufrieden mit dem erreichte sein. Und an den Verhandlungstisch zurückkehren wollen und dann werden die EU / USA auf die Ukrainer einwirken dort auch Platz zunehmen. Schöner wäre es wenn man das ganze jetzt ohne 10.000de weitere Tote machen könnte aber aktuell wollen es beide halt noch nicht einsehen. Daher wäre es jetzt unsere Aufgabe auf BEIDE Seiten einzuwirken und nicht noch eine Seite durch Waffenlieferungen zu bestärken in dem Glauben man könnte gewinnen.

Lattenknaller hat Recht, deshalb antworte ich jetzt dir-:).

Wenn du Quellen willst, dann musst du dir nur Putin anhören. Er hat erst vor kurzem gesagt, es wäre "an uns, zurück zu holen, was unser ist", er beruft sich dabei auf Zar Peter den Großen und sieht die Ukraine als Teil Russlands.
Medwedev hat gestern noch, in Frageform verpackt, gesagt, die Ukraine würde in zwei Jahren als Staat nicht mehr existieren.
Mittlerweile sollen ca. eine Million Ukrainer nach Russland deportiert worden sein, man hat ihnen ihre Pässe abgenommen und durch russische ersetzt. Allein das zeigt, wohin es geht.
Es ist auch ein Irrtum,zu glauben, der Krieg würde alsbald irgendwie mit einem Unentschieden enden.
Putin ist vollkommen egal, wie lange es noch geht.
Er spekuliert auf die größere Leidensfahigkeit der Russen im Vergleich zu den "Wessies", weil er den Westen sowieso für verweichlicht hält.
Vielleicht macht er mal Pause, aber nur, um in ein, zwei Jahren wieder anzugreifen.

Er will einfach ein großes, russisches Reich zurück, dazu hat auch das Baltikum gehört und Moldawien.

Deshalb kann es nur darum gehen, die Russen so weit wie möglich zu schwächen, militärisch und wirtschaftlich und deshalb muss man alles was geht an Waffen in die Ukraine liefern.

Deshalb gibt es von Seiten der Ukraine auch keine Bereitschaft mehr, auf die Krim z. B. zu verzichten, anders als am Anfang des Krieges.

Und last but not least sollten wir einfach, unsere westeuropäische Arroganz etwas zurück nehmen und auf den Osten hören, die haben ihre Erfahrungen mit dem Leben unter russischer Besatzung. Habeck war bereit dazu und wurde von der eigenen Partei und anderen dafür heftig kritisiert.

Nein, die Ukrainer kämpfen für sich und ihre Freiheit, aber solange die Ukraine kämpft, müssen wir es nicht.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1517083 Einträge in 16287 Threads, 14350 registrierte Benutzer Forumszeit: 22.12.2025, 02:20
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln