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Studie zu Energieimporten: Schnelle Unabhängigkeit von Russland möglich - sehr "optimistische" Annahmen (Politik)

Ulrich, Dienstag, 28.06.2022, 12:08 (vor 1273 Tagen) @ Habakuk

Ein interessanter Beitrag bei tagesschau.de:

https://www.tagesschau.de/investigativ/deutschland-russland-energieimporte-101.html

"Deutschland könnte einer Studie zufolge bereits in wenigen Monaten unabhängig von russischen Energielieferungen werden."

Mir scheint, in der Studie werden sehr optimistische Annahmen getätigt. Alles was vorgeschlagen wird, ist grundsätzlich sinnvoll. Aber wenig so schnell umsetzbar wie dort angenommen.

Im Bereich der Windenergie kann es ein ganzes Bündel von Gründen geben, wieso Anlagen trotz vorliegender Baugenehmigungen noch nicht im Bau sind. Manche sind ganz trivial. In Berlin z.B. hat es die zuständige Stelle über Monate nicht geschafft, in Pankow die notwendige Beschilderung für eine Baustellen-Einfahrt aufzustellen. "Keine freien Kapazitäten". Die nächste Frage ist, können die Hersteller überhaupt kurzfristig liefern? Siegmar Gabriel hat bei der letzten großen Änderung des EEG sein möglichstes getan, um die Branche in Deutschland "platt" zu machen. Steht die Finanzierung? Lohnt sich das ganze angesichts steigender Kreditzinsen noch?

Kleinere Wärmepumpen für einzelne kleinere Immobilien sind aktuell nicht lieferbar, man wird auf das nächste Jahr verwiesen. Möglich, dass es bei größeren Systemen anders aussieht. Aber nicht sehr wahrscheinlich.

Auch die Aussagen zur Wärmedämmung schienen mir sehr naiv. So etwas muss von Fachleuten geplant und durchgeführt werden. Zudem vermute ich, dass auf dem Markt aktuell kaum Dämmmaterial verfügbar ist.

Der Anschluss von Biogas-Anlagen an das Gasnetz ist sicherlich sinnvoll. Aber gibt es ausreichende Leitungen? Vermutlich muss es zudem erst gereinigt werden, zudem dürfte eine Mischung mit größeren Mengen Erdgas notwendig werden, damit sich die Brenneigenschaften des Gases nicht zu sehr ändern.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind meiner Meinung nach grundsätzlich sinnvoll. Aber ich glaube, dass die Ersteller der Studie die Schwierigkeiten und die notwendigen Vorlaufzeiten ganz gewaltig unterschätzen.


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