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Um so mehr man davon ausgeht, dass das schreckliche Verbrecher sind, (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 07.08.2024, 14:36 (vor 38 Tagen) @ markus
bearbeitet von FourrierTrans, Mittwoch, 07.08.2024, 14:39

Stell dir mal vor, man hat im zweiten Weltkrieg Hamburg und das Ruhrgebiet flächendeckend bombardiert mit tausenden Toten. Trotzdem hat das mit der Demokratie geklappt

Der Gazastreifen ist nicht mal halb so groß wie Hamburg und bei dem, was dort seit Monaten mit zwei Millionen Menschen passiert, fallen mir tatsächlich die Nazis ein als mögliches Vorbild.

Israel hat aktuell die am weitesten rechts stehende Regierung, die es je hatte und es wurde prophezeit, dass sie das Land spaltet und seine Sicherheit gefährdet. Und genauso ist es gekommen. Nun hat man einen Regierungschef, der fest im Sattel sitzt, so lange Raketen fliegen. Erst wenn wieder irgendeine Art von gespannter Ruhe einkehrt, kann und wird man sich mit dem Herrn befassen.


Blöderweise tut ihm die Hamas ja den Gefallen. Nochmal: Hört die Hamas auf zu kämpfen, dann herrscht da Frieden. Hört Israel auf, gibt es Israel nicht mehr


Witzig ist, dass darauf dann niemand mehr antwortet.


Was soll man darauf antworten? Die Hamas ist eine Terrororganisation, die sich selbstredend in dem kleinen zusammengepferchten Gaza-Streifen unter die Zivilbevölkerung mischt und auch mischen muss, weil es räumlich gar nicht anders ginge. Natürlich wäre es vorbei, wenn die Hamas aufhört, wird sie aber nicht. Fernab davon, dass die Frage wäre, was nach der Hamas käme, bei dem erbärmlichen Leben, was man Generationen der Palästinenser im Gaza-Streifen schon aufbürdet. Warum hat sich in Deutschland keine 2nd SS gebildet in den 60er-70er Jahren, die Guerilla-Krieg geführt hat? Weil es in Deutschland seit den 50ern unter der Hilfe der USA zu einem phänomenalem Wohlstandsaufstieg kam. Wie stark nationalistisches und hart autokratisches Denken bis zuletzt noch im Geiste dieser Generation war, wird jeder wissen, der diese Generation noch erlebt hat. Aber man hatte halt ein gutes Leben, dann vergisst man solche Ideologien gerne. Nichts davon trifft auf die Palästinenser zu.


Deine Idee ist also die, dass die USA den Gazastreifen über mehrere Jahrzehnte besetzen soll und den Leuten westliche Werte und Demokratie (nur damit ist Wohlstand möglich) eintrichtern? Das möchte ich sehen, dass die Palästinenser damit einverstanden wären.


Völlig egal was meine Idee ist, ich bin nicht der POTUS, Prime Minister von Israel oder BK. Es gibt da auch sicherlich keine einfache Lösung. Ich glaube allerdings auch nicht, dass stets dieses "westliche Werte" (ich höre den gesamten globalen Süden laut auflachen) exportieren der einzige Weg zum Frieden ist, wo wir als EU das ja nicht einmal innerhalb unserer eigenen Orga im Osten so richtig hinbekommen. Trotzdem leben wir friedlich nebeneinander in der EU.
Die Palästinenser haben schon seit Generationen keine Zukunft, sie leben seit Jahrzehnten unter erbärmlichsten Bedingungen, sie müssen stets um das Elementarste betteln, bevor es hinter'm Zaun im Zweifel wieder kurzzeitig abgeklemmt wird. Natürlich keimt da Extremismus in Reinform.

Letztlich ist das größte Ass im Ärmel der Hamas aktuell Netanjahu. Man könnte sagen, Mitarbeiter des Jahrzehnts. Und wir werden sehen, dass Netanjahus maximaler Überreaktion dazu führen wird, dass in den nächsten Jahren US-Soldaten im Nahen Osten kämpfen werden müssen.


Was wäre denn keine Überreaktion? Weniger entschieden handeln bedeutet zwangsläufig, dass sich die Hamas schneller und leichter wieder aufbauen kann. Und dass der Krieg länger dauert. Umgekehrt würde ein deutlich rabiateres Vorgehen den Krieg deutlich verkürzen. Tut man aber nicht, weil man die Zivilbevölkerung schützen möchte. Dummerweise bilden sich auch aus der Zivilbevölkerung heraus neue Terroristen.


Zum Beispiel, nicht 60% des Gaza-Streifens in Schutt und Asche zu legen (gem. UN-Schätzung). Das Recht des Stärkeren, man kann das machen, aber was soll das "in the long run" bringen? Das Gegenteil von Sicherheit wird für das israelische Volk damit erwirkt, es ist bestenfalls kurzzeitige Schein-Sicherheit. Fast jede ehemalige Hochschuleinrichtung im Gaza-Streifen ist Stand heute zerstört (90% aller ehemaligen Bildungs- und Hochschuleinrichtungen sind nicht mehr nutzbar). Was wäre denn rabiater? 90% des Gaza-Streifens zerstören? Gar keine Uni mehr stehen lassen? Ist dann doch irgendwie jedem von uns auch klar, dass sich die Terroristen aus genau dieser Bevölkerung heraus rekrutieren werden. Was soll man da auch sonst anstellen, mit seinem Leben? Jetzt mal ernsthaft.


Es geht nicht um das Recht des Stärkeren. Es geht darum, dass Israel angegriffen wurde. Es ist auch mehr als nur eine Scheinsicherheit. Denn steigt die Sicherheit Stück für Stück, je schwächer die Hamas ist.

Und, wird die Sicherheit besser? Die 2-3 israelischen Freunde die ich habe, sehen das vor Ort ganz anders und können auch keinerlei Erfolg in dem bisherigen Vorgehen erkennen. Insbesondere nicht im Gesamtkontext, wo jetzt auch die Hizbollah und der Iran mit aufs Schlachtfeld ziehen. Ganz im Gegenteil, einer von denen ist ehemaliger IDF Offizier und der sagt mir ganz klar, es wird darauf hinauslaufen, dass entweder Amis mit Kampfverbänden vor Ort unterstützen oder wir (die Israelis) bald am Rande des Kollaps stehen werden.

Die Lebensumstände sind ihnen offenbar egal. Es würde ihnen ja deutlich besser gehen, wenn sie mit dem Raketenblödsinn auf Israel einfach aufhören. Dann würde Israel auch nichts zerstören bzw. wäre das Zerstörte jetzt noch da.

Dann überzeugen die Zivilisten die Terroristen, keine Raketen mehr abzuschießen. Und dann gehen alle wieder in ihr elend erbärmliches Leben in dem abgezäunten Bereich namens Gaza-Streifen zurück und hoffen darauf, dass weiterhin der östliche Nachbar Strom, Wasser und co. "laufen lässt" und man wartet aufs Ende des eigenen Lebens. Viel vom Leben hat man ja ohnehin nicht, im Gaza-Streifen. Wobei, eigentlich gar kein Leben mehr, ist ja alles kaputt. Die Frage ist: Warum sollte so ein Leben jemand freiwillig in Demut angehen?


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