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Sternsinger (BVB)

Nolte, Donnerstag, 11.01.2018, 13:12 (vor 2289 Tagen) @ ooohflupptnicht

Darf ich dir mal eine ehrlich gemeinte Frage stellen? Wie intensiv hast du dich mit dem Thema bisher beschäftigt?


Ehrlicherweise wenig.

Hast du schon mit Schwarzen über Blackfacing gesprochen?


Mit einem. Habe nicht viele schwarze Freunde.

Hast du Artikel von Schwarzen und anderen Ausländern zum Thema gelesen?


Nur sehr wenige.

Kennst du die Geschichte, die hinter Blackfacing steckt?


Definitiv nein.

Darf ich Dir auch eine Frage stellen?
Was hat das mit dem von mir geschriebenen zu tun?

Ganz einfach: Dafür, dass du dich deiner eigenen Aussage gemäß bisher sehr wenig mit dem Thema beschäftigt hast, vertrittst du eine ziemlich starke Meinung. Du stellst die rhetorische Frage, ob sich ein "Schwatter" davon diskriminiert fühlen soll ("darf"?). Du bezeichnest das als "dumme Einstellung". Du beschimpfst Antirassisten, die Blackfacing in diesem Kontext anprangern, als "useful idiots". Und du vermutest hinter der ganzen Debatte gar eine Verschwörung, nämlich, dass sie von einem Rassisten gestartet wurde, um die Szene zu diskreditieren.


Ich bin nicht der Meinung, dass über Diskriminierung nur derjenige befinden darf, der sich diskriminiert FÜHLT. Deshalb der etwas scherzhafte Hinweis auf den mächtigen, alten, weißen Mann, welcher mMn durchaus das Recht hat, mitzudiskutieren. Ich bin der Meinung, dass es tatsächlich objektiv feststellbar ist, ob jemand diskriminiert wird oder nicht.

Dann sollte man sich - siehe oben - aber zumindest auch mit dem Thema beschäftigen. Glaubst du ernsthaft, du wärst in der Lage, zu diesem Thema wirklich eine vernünftige Meinung zu bilden, obwohl du ja selbst zugibst, dass du eigentlich gar nichts darüber weißt?

Ich sage nicht, dass jeder nach eingehender Beschäftigung mit dem Thema zwangsläufig selbst zu dem Schluss kommen muss, dass das Blackfacing im Kontext der Sternsinger schlimmster Rassismus sei. Darüber kann man möglicherweise kontrovers diskutieren. Ich selbst habe zwar schon so Manches darüber gelesen, kann mir aber noch immer mangels Verständnis und Kenntnissen (sowie eventuell Einfühlungsvermögen) keine eigene Meinung dazu bilden.

Du meinst, das als in diesem Kontext nicht Betroffener und zu dem Thema eigener Aussage gemäß auch wenig informierter Mensch tun zu können? Und dies sogar in größerem Maße, als das die Betroffenen und zum Thema Belesenen können, denen du ja quasi die Erlaubnis absprichst, sich davon diskriminiert zu fühlen?

Du sagst, dass objektiv feststellbar sei, ob jemand diskriminiert werde oder nicht. Selbst wenn dem so sein sollte (was man bezweifeln kann), benötigt es zum Erreichen eines "objektiven Ergebnisses" auch Kenntnisse über den Untersuchungsgegenstand.


Das schließt selbstverständlich nicht aus, dass alhergebrachte Verhaltensweisen diskriminierend sind, ohne dass es jemandem (z.B. mir) auffällt. Eine Sensibilisierung durch Diskriminierte ist also nicht nur angebracht sondern von mir explizit erwünscht. Allerdings nehme ich für mich selbst in Anspruch, dieses "Gefühl" auch selbst -mit offenem Ausgang- zu bewerten. Bei einigen Dingen (z.B. Mohrenkopf, etc.) habe ich meine Verhaltensweise schwermütig geändert, bei anderen Dingen (so wie hier) sehe ich das anders.

Wie soll die Sensibilisierung durch Diskriminierte denn vonstatten gehen, wenn du deren Ansichten nicht hören möchtest und den Betroffenen schon im Vorfeld sagst, wo für dich die Grenze liegt bzw. sie als Idioten bezeichnest, die einer Verschwörungstheorie auf den Leim gehen?


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