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Sternsinger (BVB)

ooohflupptnicht, Rüttenscheid - Gute Zeit, Donnerstag, 11.01.2018, 16:30 (vor 2296 Tagen) @ Nolte

Ein anderer User wollte mir in diesem Forum in einer früheren Diskussion mal weismachen, Schwarze hätten kein Problem mit dem Wort "Neger"; es sei allein eine bewusste Manipulation durch Journalisten, dass man das Wort nicht mehr sagen solle. Da fällt mit echt nichts mehr zu ein...

Auch auf die Gefahr hin, dass Du mich nun endgültig für ein rassistisches Arscloch hälst ;-), möchte ich auch hierzu meinen Senf abgeben.

Hier sollte man mMn durchaus differenzieren, wer das Wort benutzt. Zunächst einmal war Neger in grauer Vorzeit ähnlich wie Mohr einfach ein Wort für Schwarzer, ohne jedwede Bewertung. Stand sogar im damaligen Duden. Es ist mit dieser Bedeutung aber ähnlich veraltet wie Oheim, Base (nein, nicht von ePlus) und andere Worte. Jetzt kann man argumentieren, dass in der damaligen Zeit generell abschätzg über Dunkelhäutige gedacht wurde, aber das ändert erst einmal nichts daran, dass es lediglich ein Synonym für eben Dunkelhäutiger war.

Das hat sich mittlerweile komplett geändert und Neger hat den gleichen Status wie das zu jeder Zeit verdammenswerte Schimpfwort, das ähnlich klingt und einen anderen Vokal nach dem N hat oder genauso schlimm "Kaffer".

Wenn also ich oder jemand anderes, der sich mit dem Thema mal auseinadergesetzt hat, das Wort Neger benutzt, ist das mMn als rassistische Entgleisung zu werten. Ebenso, wenn es jemand nutzt, der nach 1980 (Willkürlich von mir gesetzte Jahreszahl) geboren ist.

Wenn es aber ein 90jähriger Opa mal nutzt und er es eben erkennbar nicht abwertend meint, sollte man mMn in Betracht ziehen, das er es einfach "nicht besser weiß". Älteren Generationen fällt das Mitkommen mit Neuentwicklungen der Sprache eben nicht so leicht. Kann ich bei mir auch beobachten. Habe lange gebraucht, um meinen Frieden damit zu machen, dass fett gut heißt (inzwischen wohl auch wieder out). Meine Kunstlehrerin hat sich damals tierisch über die Verwendung von geil (Bruce und Bongo!) anstelle von gut aufgeregt. Mein völliges Unverständnis darüber löste sich dann in den 90ern auf :-)

So ist es vielleicht zu erklären, dass der Vorzeige-Kubaner Roberto Blanco (zumindest öffentlich) kein Problem mit dem Wort hatte, als es letztens (vor 2 Jahren?) mal wieder Thema war, als es irgendein Politiker nutzte, wenngleich ich auch eher glaube, dass die "Vertedigung" durch Blanco nur ein PR-Gag von ihm war.

Aber egal, was ich sagen wollte:
Meiner Meinung nach keine Manipulation durch Journalisten sondern Fortentwicklung der Sprache und nur noch für "Restbestände" tolerierbar.


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