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Landtagswahl in Brandenburg (Politik)

micha87, bei Berlin, Sonntag, 22.09.2024, 12:26 (vor 454 Tagen) @ Garum

Fair vor allem zwischen Protagonisten, wenn es um Schuldzuweisungen geht, werden häufig die Unterschiede zwischen Ost-West hervorgeholt. Eine "Anti-Wessi-Haltung" ist z.T. auch in einigen Fanszenen ein fester Bestandteil, egal ob in Rostock, Dresden o. Magdeburg u.a.. Die Unterschiede sind eben strukturell gegeben, wenn man sich im Nordwesten einmal umschaut in Städte wie Bremerhaven, Cloppenburg, Delmenhorst, Wilhelmshaven, liegt deren Kaufkraftindex bei 77,4/86,3/86,2/89,5. Ich habe selbst drei Jahre in Oldenburg gewohnt, von daher kenne ich auch die ein oder andere Ecke dort oben.

Dann schaut man auf die Europawahl und die AfD-Erfolge in den Städten und sieht, die sind überall min. Nr. 3 und die Abstände sind jetzt nicht riesig zur SPD & CDU.
Bremerhaven 17,2% (Nr. 3) - 113k Einwohner/Kaufkraftindex 77,4
Cloppenburg 16,6% (Nr. 2) - 35k Einwohner/Kaufkraftindex 86,3
Delmenhorst 18,5% (Nr. 3) - 77k Einwohner/Kaufkraftindex 86,2
Wilhelmshaven 16,7% (Nr. 3) - 76k Einwohner/Kaufkraftindex 89,5

Das mal im Vergleich zu den Städten/Landkreisen in Brandenburg

Cottbus 29,2% (Nr. 1) - 100k Einwohner/Kaufkraftindex 90,6
Eisenhüttenstadt 35,7% (Nr. 1) - 24k Einwohner/Kaufkraftindex 93,6 (57 % Wahlbeteiligung)/bundesweit 64,8%)
Frankfurt/O. 27,8% (Nr. 1) - 57k Einwohner/Kaufkraftindex 88,1
Brandburg/Havel 24,7% (Nr. 1) - 72k Einwohner/Kaufkraftindex 85,9
Potsdam 13,6% (Nr. 4) - 178k/Kaufkraftindex 100,8; BSW (12%) (Potsdam-Mittelmark, Landkreis liegt beim Kaufkraftindex sogar bei 104,1)

Anhand der Werte sieht man schon, je kleiner die Orte und geringer die Kaufkraft, desto höher die Wahrscheinlichkeit das eben die Ränder gewählt werden. Das ist dann halt nicht nur ein Ost-Ding, sondern wir sehen auch andernorts wo das langfristig hinführt.

Die Ausreißer sind halt extrem und das obwohl es um die Kaufkraft in Brandenburg jetzt nicht viel schlechter gestellt ist. Den meisten ist das wohl gar nicht bewusst, weil sie eben weniger Reisen und sich fernab der Metropolen umschauen.

Wir erleben in Deutschland eben ein "Urbanisierungstrend", sprich die Städte werden immer voller und auf dem Land werden die leeren Wohnblöcke abgerissen und es fehlt an Mobilität/berufliche Perspektiven. Den Fokus mehr auf die Dichtomie Stadt/ländlicher Raum zu legen könnte einen Mehrwert bieten, den dann kommt es womöglich weniger zu Fehlentwicklungen, wo Politiker schon gar nicht mehr hinreisen aus Angst vor Übergriffen o. gar nicht in die Politik erst gehen.

Da gilt es gegenzusteuern, nur dann hat man langfristig eine Chance die Ränder kleiner werden zu lassen.


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