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Erdgas: Netzkosten für Verbraucher steigen 2025 deutlich (Politik)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Sonntag, 13.10.2024, 21:16 (vor 432 Tagen) @ Ulrich
bearbeitet von FourrierTrans, Sonntag, 13.10.2024, 21:28

Beim CSU-Parteitag dürften eher die Freunde des Erdgases und die Gegner der Wärmepumpe versammelt sein. Für die gibt es schlechte Nachrichten:

Höhere Gebühren für Netze - Gaskunden drohen 2025 offenbar Hunderte Euro Mehrkosten (Spiegel)

"Wer mit Gas heizt oder kocht, könnte im kommenden Jahr spürbar mehr bezahlen müssen. Viele Netzbetreiber wollen laut einem Medienbericht die Entgelte für die Leitungen deutlich anheben."

Das ganze dürfte erst der Anfang sein. Mit zunehmendem Umstieg auf Wärmepumpen sinkt die Anzahl der Gaskunden, die Kosten für die Netze allerdings sinken nicht. Das führt dann zu höheren Belastungen für die einzelnen Gaskunden. Ab einem bestimmten Punkt lohnt es für die Gasnetzbetreiber zudem nicht mehr, Teilnetze für die letzten verbliebenen Häuser mit Gasheizung zu betreiben, diese Teile werden dann stillgelegt. Und vermutlich sind dann Sonderabschreibungen notwendig, die die Bilanzen der Unternehmen belasten. Auch das dürfte dazu führen, dass Preise erhöht werden.

Jeder, der Eigentum hat, sollte sich intensiv damit befassen, wie die Heizform in Zukunft aussehen sollte. Wer heute noch eine Gasheizung hat, die funktioniert, sollte abwarten, bis diese den Geist aufgibt und sich dann beraten lassen (bzw. die Beratung auch schon vorher einholen). Es gibt teilweise auch ganz gute Kombilösungen oder eben eine WP.

Ein paar Gedanken, die mir hier aber stets durch den Kopf gehen.

Wenn es um Mehrkosten bei Gasheizungen geht, werden da teilweise seltsame Werte aufgerufen. Ich erinnere mich da z.B. an Modellrechnungen für Mehrbelastungen bei Einfamilienhäusern, als wir in Deutschland die großen Debatten wegen des Ukrainekriegs hatten. Teilweise gab es auch Gegenmaßnahmen, die ganz gut gefruchtet haben, aber in meinem konkreten Fall sind nur Bruchteile der Kosten, die in den Modellrechnungen aufgemacht wurden, eingetroffen. Ganz generell aber ist das auch so, wenn man sich anschaut, welche Verbräuche bzw. Kosten in Beispielrechnungen aufgezeigt werden. Ich frage mich dann da immer, ob bis 2022 viele Verbraucher im Winter mit kurzer Hose und T-Shirt durch die Bude gelaufen sind und alle Räume wie Hulle geheizt haben. Anders lassen sich solche Modellverbräuche eigentlich, für mich, nicht erklären.

Der Strompreis ist viel zu teuer in Deutschland (um einen positiven "Change" antreiben zu können). Man kann entgegenhalten, dass eine eigene PV-Anlage hier Gold wert ist, aber der ganz große Anreiz fehlt einfach in einigen diskutierten Bereichen, durch den enorm überteuerten Strompreis. In den G20-Staaten steht Deutschland dabei für das aktuelle Jahr auf Platz 2 der teuersten Strompreise. Knapp 15% teurer als Frankreich, fast 90% teurer als die USA und fast 4,5 mal teurer als in China (https://www.verivox.de/strom/verbraucheratlas/strompreise-weltweit/). Ich wundere mich da zunehmend, da doch seit Jahren mittlerweile viel in der Richtung unternommen wird. Viel mehr, als in den allermeisten Ländern der Welt vermutlich? Der Strompreis muss kurzfristig mindestens 50% günstiger werden, um hier die Gesellschaft zu triggern und großflächig etwas verändern zu können.
Mein Eindruck ist teilweise, es wird viel angekündigt, viel kalkuliert, aber weniges wird dann wirklich Realität. Genauso wie die großen Ankündigungen der Autobauer, wettbewerbsfähige E-Autos für den europäischen Markt zu produzieren. Ich schaue jetzt aktuell auf Preistabellen von 08/15-Marken wie VW, Beispiel ID.4, und ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Seit Jahren höre ich vom ganz großen "Sprung nach vorn" bzgl. Mobilität, wenn ich an deutschen Bahnhöfen stehe (beruflich muss ich mir das manchmal antun), frage ich mich: wo bleibt der allerkleinste, merkliche Trippelschritt nach vorne?
Was bei vielen der gegenwärtig heiß diskutierten Themen fehlt, ist einfach der "Smartphone"-Effekt oder der "Streaming"-Effekt. Der ganz große Benefit, den jeder sofort erkennt, der "das Alte" schlicht für Jedermann offensichtlich obsolet macht.


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