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Football is a player's Game - wie gut sind unsere Player wirklich? (BVB)

koom, Donnerstag, 31.10.2024, 12:18 (vor 10 Stunden, 22 Minuten) @ Timo_89

Thomas Tuchel sieht Fußball ja bekannterweise als Player Game. Natürlich brauchst du Grundlagen, die vorgegeben werden.

Tuchel hat damit auch recht, aber es gibt immer mehrere Wege zum Erfolg. Klopps oder Rangnicks Grundsansatz ist erstmal - weil sie eben unten angefangen haben - dass du als Mannschaft extrem stark zusammenarbeiten musst und es dann etwas egal ist, wie individuell stark ein einzelner Spieler ist. Daraus entwickelte sich dieses extreme Pressing, das dafür sorgte, dass man einzelne Gegner quasi überfällt und in Unterzahlsituationen bringt und ihnen ihre individuelle Klasse dabei nichts hilft.

Das einzutrainieren braucht eine willige Mannschaft und einen Trainer, der das gut rüberbringen kann. Letzteres ist rar.

Das "Players game" bezieht sich darauf, das beim Spiel es am Ende auf die Spieler ankommt, intuitiv oder "konditioniert durchs Training" die richtige Entscheidung zu treffen. Du kannst viel trainieren, am Ende sind es dann aber die 11 Leute auf dem Platz, die handeln müssen. Von aussen bestimmst du nur die allgemeine Strategie, kannst veranlassen, das bestimmte Zonen von mehr Spielern besetzt werden. Und wie beim Schach vielleicht versteht, welche deiner Figuren jetzt den größten Effekt auf das Spiel haben könnte.

Und da muss ich einfach sagen, beim Blick auf unseren Kader, gab es da schon einen ziemlichen Aderlass in den letzten Jahren.

Du willst also Spieler haben, die eine Eigendynamik entwickeln können. Die die Technik und spielübersicht haben, dass sie auch ohne mannschaftliche Gesamtleistung produktiv sind, weil sie Situationen antizipieren können und dementsprechend handeln. Beim BVB waren das in jüngerer Vergangenheit Spieler wie Bellingham und Haaland. Da werden jetzt Leute Probleme mit haben, aber ich würde aktuell auch Guirassey, Brandt und Adeyemi (!) nennen. Unabhängig von deren Erfolgsquote in den Aktionen, siehst du fast im jedem Spiel, dass sie auf dem Platz aktiv sind. Sich kümmern, was versuchen, auch mal in Situationen handeln, für die sie nicht gedacht sind.

Wenn man Fußball als Players Game betrachtet und sieht wie unser Kader objektiv in der Spitzenqualität über die letzten Jahre eher schlechter wurde, wieso sollten es die Ergebnisse nicht werden? Wenn dann noch ein Trainer dazu kommt, der Schwierigkeiten beim Korsett hat, indem sich die Spieler bewegen, ist die Unsicherheit natürlich perfekt.

Bingo.

These: Sahin bei Real Madrid könnte ein exzellenter Trainer sein. Er hat gute Ideen, seine Aufbaustruktur ist durchaus spannend. Aber er braucht dafür "fertige" Spieler, die eine hohe Eigendynamik haben - offensiv wie defensiv. Bei Dortmund gibt es eine Menge hervorragender Handwerker, aber die haben im Schnitt wenig Eigendynamik. Etwas, was übrigens relativ typisch deutsch ist, man hat in der Jugendarbeit unheimlich viel diese Individualität heraustrainiert, damit man brave Mannschafts-Paß-Maschinen hat. Man löst sich gerade so langsam wieder auf diesem Problem, dummerweise hat man beim BVB überwiegend die Nationalspieler geholt, die eben dieser Schule entstammen.

Kaderwerte Transfermarkt

Bayern 939mEUR
Bayer 634mEUR
Leipzig 518mEUR
Dortmund 475mEUR
Stuttgart 314mEUR

Fairerweise spielt da auch einfach mit, dass der Trend der letzten 2-3 Jahre da sehr reinzieht. Adeyemi, Brandt, Süle, Schlotterbeck sind schon durchaus starke Spieler, aber weil es eben nicht funzt auf dem Platz, fällt der theoretische Marktwert. Während Bayer, Stuttgart da sicherlich eine bessere Bewertung genießen, weil es auf dem Platz viel besser ausschaut.

Ich sehe in der Transferpolitik schon eine ganz maßgebliche Stellschraube. Zu viel teures Mittelmaß, bringt dich dem Mittelmaß eben näher.

Die Bewertung "Mittelmaß" finde ich schwierig, aber man hat zu viele "Indianer", zu wenig "Häuptlinge". Womit ich nicht dieses Leitwolf-Geblubber meine, sondern eben Spieler, die wie oben beschrieben eine Eigendynamik entwickeln.


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