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Football is a player's Game - wie gut sind unsere Player wirklich? (BVB)

Timo_89, Donnerstag, 31.10.2024, 12:54 (vor 9 Stunden, 36 Minuten) @ koom

Tuchel hat damit auch recht, aber es gibt immer mehrere Wege zum Erfolg. Klopps oder Rangnicks Grundsansatz ist erstmal - weil sie eben unten angefangen haben - dass du als Mannschaft extrem stark zusammenarbeiten musst und es dann etwas egal ist, wie individuell stark ein einzelner Spieler ist. Daraus entwickelte sich dieses extreme Pressing, das dafür sorgte, dass man einzelne Gegner quasi überfällt und in Unterzahlsituationen bringt und ihnen ihre individuelle Klasse dabei nichts hilft.

Da hast du sicher Recht. Für diese Art von Fußball hätten wir ohnehin z.T. die falschen Spieler, die sich für diese Art von Fußball auch ein Stück weit zu schade wären oder nicht die richtigen Grundvoraussetzungen mitbrächten. Ich denke da z.B. im Mittelfeld an Nmecha, Groß und Brandt, dazu vorne z.B. Gittens und Malen. An sich mag ich den Fußball, wenngleich das natürlich auch mit Klopp in der Anfangszeit noch innovativer war und sich Gegner auch besser darauf eingestellt haben mittlerweile.

Das einzutrainieren braucht eine willige Mannschaft und einen Trainer, der das gut rüberbringen kann. Letzteres ist rar.

Ich sehe darin erstmal ein übergeordnetes Konzept, eine Grundphilosophie von Fußball. Und dafür holt man dann idealerweise zuerst den richtigen Trainer und dann die richtigen Spieler dafür. Aber das passiert in der Realität ja selten so konzeptionell, wie man an den Beispielen Klopp in Dortmund und Liverpool gesehen hat. Vorher wurde ja jeweils anderer Fußball gespielt. Also hast du recht, es kommt dabei auch stark auf einen starken Trainertypus an, für den die Spieler durchs Feuer gehen wollen, entweder weil charismatisch oder intellektuell überzeugend - im Idealfall beides.

Das "Players game" bezieht sich darauf, das beim Spiel es am Ende auf die Spieler ankommt, intuitiv oder "konditioniert durchs Training" die richtige Entscheidung zu treffen. Du kannst viel trainieren, am Ende sind es dann aber die 11 Leute auf dem Platz, die handeln müssen. Von aussen bestimmst du nur die allgemeine Strategie, kannst veranlassen, das bestimmte Zonen von mehr Spielern besetzt werden. Und wie beim Schach vielleicht versteht, welche deiner Figuren jetzt den größten Effekt auf das Spiel haben könnte.

Richtig. Das in die ganzen Diskussionen einbeziehend, muss man eben auch schauen, dass man die Qualität der Spieler richtig einschätzt. Und entweder überschätzt du unseren Kader leicht oder ich unterschätze ihn leicht. Weit sind wir glaub ich nicht auseinander in der Bewertung des Status Quo, aber ich sehe uns schon einfach etwas als Scheinriese, weil wir so erfolgreich waren die letzten Jahre, aber das steckt nicht mehr so drin, wie man es beim Hören des Namens Borussia Dortmund eigentlich kennt und erwartet. Und trotzdem sind die Erwartungen gleich geblieben. Das heißt, in meinen Augen haben wir Spieler, die es nicht ganz so gut können, sie sollen aber die gleichen Ergebnisse holen. Dass das zu Druck und Blockaden führt, versteh ich.

Du willst also Spieler haben, die eine Eigendynamik entwickeln können. Die die Technik und spielübersicht haben, dass sie auch ohne mannschaftliche Gesamtleistung produktiv sind, weil sie Situationen antizipieren können und dementsprechend handeln. Beim BVB waren das in jüngerer Vergangenheit Spieler wie Bellingham und Haaland. Da werden jetzt Leute Probleme mit haben, aber ich würde aktuell auch Guirassey, Brandt und Adeyemi (!) nennen. Unabhängig von deren Erfolgsquote in den Aktionen, siehst du fast im jedem Spiel, dass sie auf dem Platz aktiv sind. Sich kümmern, was versuchen, auch mal in Situationen handeln, für die sie nicht gedacht sind.

Brandt enttäuscht mich leider zu häufig. Ich stimme dir bei Guirassy und Adeyemi aber zu. Beide haben eine tolle athletische Grundlage und vor allem Guirassy dazu auch überdurchschnittliche Individualfähigkeiten als Stürmer. Auch Adeyemi kann ein Spiel disruptieren, vor allem durch seine Schnelligkeit - er tut das noch nicht konstant genug, da bin ich bei Reutershahn, er muss seine Energie und sein Talent noch besser dosieren / kanalsieren. Aber hat natürlich wie gegen Celtic gezeigt an guten Tagen einen hohen Wert für uns.

Bingo.

These: Sahin bei Real Madrid könnte ein exzellenter Trainer sein. Er hat gute Ideen, seine Aufbaustruktur ist durchaus spannend. Aber er braucht dafür "fertige" Spieler, die eine hohe Eigendynamik haben - offensiv wie defensiv. Bei Dortmund gibt es eine Menge hervorragender Handwerker, aber die haben im Schnitt wenig Eigendynamik. Etwas, was übrigens relativ typisch deutsch ist, man hat in der Jugendarbeit unheimlich viel diese Individualität heraustrainiert, damit man brave Mannschafts-Paß-Maschinen hat. Man löst sich gerade so langsam wieder auf diesem Problem, dummerweise hat man beim BVB überwiegend die Nationalspieler geholt, die eben dieser Schule entstammen.

Agree.

Kaderwerte Transfermarkt

Bayern 939mEUR
Bayer 634mEUR
Leipzig 518mEUR
Dortmund 475mEUR
Stuttgart 314mEUR


Fairerweise spielt da auch einfach mit, dass der Trend der letzten 2-3 Jahre da sehr reinzieht. Adeyemi, Brandt, Süle, Schlotterbeck sind schon durchaus starke Spieler, aber weil es eben nicht funzt auf dem Platz, fällt der theoretische Marktwert. Während Bayer, Stuttgart da sicherlich eine bessere Bewertung genießen, weil es auf dem Platz viel besser ausschaut.

Naja, aber der Marktwert bildet eben das ab, was ein Club bereit zu zahlen wäre für einen Spieler. Und als aufnehmender Club gibt es bei einem Niklas Süle nach dessen Problemen und den sich daraus resultierenden körperlichen Begleiterscheinungen einfach ein Fragezeichen mehr als noch vor 2-3 Jahren. Dazu sitzt er eben nach einem Wechsel vom FCB zum BVB viel zu oft auf der Bank und hat sich nicht durchgesetzt / etabliert, als der Platzhirsch, der er qua Stellung und Gehalt hätte sein müssen. Da sinkt der Marktwert, finde ich legitim.

Plus, bei Leverkusen schlägt eben ein Wirtz mit 130m allein schon zu Buche. So einen Spieler haben wir nicht, hatten wir früher eben öfter. Das dreht dann das Verhältnis natürlich auch.

Aber im Kern find ich die Aussage, dass unser Kader nur noch der viert werthaltigste ist schon bezeichnend und beschreibend, für die Entwicklung, die wir eben auch alle wahrnehmen. Trotz Sondereffekte und trotz kurzfristiger Verzerrungen, sowas gibt es ja immer.

Ich sehe in der Transferpolitik schon eine ganz maßgebliche Stellschraube. Zu viel teures Mittelmaß, bringt dich dem Mittelmaß eben näher.


Die Bewertung "Mittelmaß" finde ich schwierig, aber man hat zu viele "Indianer", zu wenig "Häuptlinge". Womit ich nicht dieses Leitwolf-Geblubber meine, sondern eben Spieler, die wie oben beschrieben eine Eigendynamik entwickeln.

Wenn dein Kapitän eigentlich laufend damit beschäftigt ist, wie er in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird und ob das gerechtfertigt ist und dein Trainer bei jeder PK dazu befragt wird, dann hast du direkt an der Spitze der Hierarchie ein Problem. Und natürlich fehlen da auch Hummels und Füllkrug, beide von Röckenhaus im Artikel als zu "Kabinengift" deklarierte Lautsprecher. Man erinnere sich an Fülles Ansprache bei der Nationalmannschaft. Aber gut, er ist nun weg, und ich habe auch von Serhou schon Führungselemente wahrgenommen :)


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