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Am Kipp-Punkt? (BVB)

FourrierTrans, Freistaat Sauerland, Mittwoch, 15.01.2025, 18:16 (vor 2 Stunden, 15 Minuten) @ koom

Der BVB mußß sich mit aller Macht dagegen stemmen.
Am besten, mit einem neuen erfolgreichen Trainer.


Ja, aber...

Das Problem ist, dass du diesen "neuen erfolgreichen Trainer" identifizieren musst. Menschliche Fähigkeiten sind nicht so einfach bemessbar. Und Messdaten, die einen Trainer beschreiben, muss man verstehen können. Ein Trainer, der in einer kleinen Liga mit einem Team alles aufmischt, wird das nicht unbedingt in der Bundesliga und/oder mit dem BVB wiederholen können.

Mir fehlt beim BVB der Eindruck, dass dort Expertise vorhanden ist. Watzke versteht kaum Jugendfußballkonzepte. Sammer blubbert nur von Galligkeit, Ehre, Leitwolf, Grasfressen. Kehl lässt gar nichts von sich hören. Ricken ist anständig, aber auch von dem gibt es nichts greifbares. Mir fehlt das Gefühl, dass da einer den Fußball der 2020er Jahre versteht.

Die Transfers könnte die Großmutter mit der BILD-Zeitung gemacht haben: Stuttgart gut, kaufen wir da mal was für hinten und vorne. Ansonsten lässt man sich Seltsamkeiten andrehen und weil man das Geld ja irgendwie hat, gibt man es aus und kauft nen Nmecha für 30 Mios. Zuletzt mal spannend war sowas wie Maatsen, aber ansonsten fehlt Effekt wie Idee bei den Transfers.

Und ich finde die Transfers ja teils sehr schlüssig: Bensebaini, Süle, Sabitzer, Guirassey, Groß, Brandt, Anton ergeben - oberflächlich - absolut Sinn. Die Leute haben alle Qualität nachgewiesen, sind definitiv nicht schlecht. Aber die arbeiten ideen- und konzeptlos zusammen, sind dadurch bestenfalls nur die Summe der Einzelteile - aber keine Mannschaft.

Mal noch ein Beispiel zu oben, das nur begrenzt funktioniert: Mainz 05. Heidel hat definitiv Trainerscouts am laufen. Klar, Svensson war naheliegend als Ex-Trainer. Bo Henriksen? Martin Schmidt? Oder Tuchel davor? Klopp selbst? Auch wenns nicht brachte: Hjulmand? Das sind alles sehr spannende Trainer, die auch alle einen Soforteffekt hatten. Spiel 1, kaum 2 Trainingsrunden und auf dem Platz war vieles anders. Klar, die Aufgabe in Mainz ist simpler als das, was der BVB hat und braucht. Da ging es um Klassenerhalt, jeder Punkt zählt. Und man ist Underdog. Der BVB tritt in fast jedem Stadion als Favorit an, die Gegner fast immer auch happy mit einem Punktgewinn. Das macht alles sehr schwierig. Und umso wichtiger, den richtigen Trainer zu finden. Und nicht nur den nächsten kleinen Überflieger, der zu der Aufgabe nicht passt.

Es wird auch zunehmend schwerer werden, Trainer mit einer gewissen Exerptise von Dortmund überzeugen zu können. Was es gegenwärtig noch etwas mildert, ist das Erreichen des CL-Finales in der vergangenen Saison. Das hat international dann doch noch einmal für Aufmerksamkeit gesorgt. Aber ansonsten? Alleine in den letzten vier Jahren: Sahin, Terzic, Rose, Terzic. Das zeigt eigentlich schon die Plan- und Hilflosigkeit, kombiniert mit einer pathologischen "wir nehmen nur nette Jungs die wir kennen und mögen"-Mentalität. Welcher Trainer mit internationaler Chuzpe würde sich da nun einreihen wollen? Das war mal ganz anders, als Borussia Dortmund nach Klopp und eigentlich auch noch nach Tuchel europaweit einen ganz anderen Klang hatte. Hinzu kommt die Kaderzusammenstellung. Du beschreibst es sehr gut, als hätte es die Oma gemacht oder der 12-Jährige Sohnemann am PC. "Oh da hat jemand in Stuttgart einige Tore geschossen. Kaufen!". Der Großteil davon hat Null internationale Wettkampferfahrung auf CL-Niveau, verdient aber in Dortmund ganz schnell auf eben diesen. Markus hat es in einem anderen Post auch genannt, hätte es da nicht die wenigen Ausnahmetransfers wie Haaland gegeben, dann hätte man auch in den letzten Jahren schon eine ähnliche Performance wie in dieser Saison gesehen. Es gibt einfach kein Konzept und ganz augenscheinlich extrem wenig sportliche Fachkompetenz in dem Verein. Seit dem Abgang Klopps.

Ein neuer Trainer wird rein gar nichts bewirken, außer ein kurzes Aufatmen und das reflexartige "Endlich ist XY (setze alle 12 Monate einen neuen Namen ein) weg!" des Dortmunder Umfelds.


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