Süddeutsche Zeitung zu Donald Trumps Rachefeldzug (Politik)

Ulrich, Freitag, 24.01.2025, 16:56 (vor 43 Tagen) @ Gargamel09

Donald Trump: Die Rache des US-Präsidenten

Der Anführer der Proud Boys hat auch schon kundgetan, dass er Vergeltung ggü denen ausüben wird, die gegen ihn und andere vorgegangen sind.

Es gab 2022 den Einbruch bei den Pelosis, bei dem der Einbrecher Paul Pelosi schwer verletzte. Der Angreifer war ein rechtsradikaler Anhänger von Verschwörungsmythen. Und von seinem Schlag laufen in den USA eine ganze Menge herum. Die Gefahr von Anschlägen ist auch meiner Meinung nach real.

Die Mitglieder des January 6th Committee mögen zwar von Biden vor einer möglichen Strafverfolgung geschützt worden sein, das heißt aber nicht, dass sie und ihre Familien zuhause ein ruhiges Leben führen und nicht besucht werden können. Es braucht wie immer nur einen, der durchdreht und davon gibt es unter den Trump Anhängern sehr viele, die nun das Recht auf ihrer Seite sehen und wahrscheinlich auch nicht vor Taten zurückschrecken werden.

Hinzu kommt, dass Donald Trump wohl einer ganzen Reihe von Mitgliedern der Biden-Administration den Schutzstatus entziehen lässt. Die sind jetzt darauf angewiesen, dass die lokalen Polizeikräfte sie schützen - oder sie müssen sich für sehr viel Geld selbst Schutz kaufen.

Aber am Ende sind ca. 90 Mio nicht zur Wahl gegangen - alle wussten, was Trump vorhat, und dieses Mal würde er Wort halten und nicht nur ankündigen und dann nichts machen - somit müssen die USA da durch und wir leider auch.

Wenn Deutschland und andere Nato Länder die 5% an Verteidigungsausgaben nicht aufbringen werden und von der Forderung wird er nicht Abstand nehmen, könnte es das vorerst der Unterstützung der USA in der Nato gewesen sein und Putin bekommt vllt. ein Zeitfenster (zumindest solange, Trump das Sagen hat).

Fünf Prozent für die Verteidigungsausgaben wären eine riesige Herausforderung, die ohne Steuererhöhungen nicht zu bewältigen wäre. Übrigens liegen auch die USA deutlich unter dieser Marge.

Aber wir werden deutlich mehr tun und mehr Geld ausgeben müssen als bisher, da muss man sich ehrlich machen. Aber aktuell sehe ich nicht einmal eine Perspektive auf eine Regierungskoalition nach der Wahl. Friedrich Merz macht auf Donald Trump für Arme und will gleich am ersten Tag als Bundeskanzler offensichtlich rechtswidrige Grenzschutzdekrete in Kraft setzen. Jens Spahn zerfloss gestern Aben bei Maybrit Illner geradezu vor Trump-Verehrung, die Union will jetzt im Bundestag mit der AfD stimmen, und die in Brandenburg durchaus einflussreiche Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig fordert im Bund eine CDU-CSU-AfD-Koalition. Durch Berlin weht im Augenblick mehr als nur ein Hauch von Wien.

Seine Rede gestern war gespickt mit alternativen Fakten, aber auch deutlichen Aussagen, was passiert, wenn man nicht aus Sicht der uSA spurt.