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Er ist wieder da - Ansichten zu Trumps Amtseinführung (Politik)

Schoeneschooh, CDMX, Dienstag, 21.01.2025, 04:08 (vor 331 Tagen) @ Philipp54
bearbeitet von Schoeneschooh, Dienstag, 21.01.2025, 04:17

Meine Prognose ist, dass da viel Lärm gemacht und am Ende nicht viel passieren wird. Ich kenne solche „illegalen Migranten“, die seit knapp 30 Jahren in den USA leben. Der Mann hat damals einen Job dort angenommen, aber die Einwanderungsbehörde hat den Familiennachzug nicht genehmigt. Dann ging es für Frau und zwei Kleinkinder halt auf einen Urlaubstrip ohne Rückreise und dort lebt die Familie nun. Den Job hat der Mann nach ein paar Jahren verloren und sowohl er als auch seine Frau arbeiten seitdem „illegal“ (ich halte den Begriff für irreführend und sage lieber „geduldet“) in verschiedensten Jobs. Die Frau nach meinem Verständnis teilweise sogar auf die Social Security Nummer von einer anderen Latina, die längst nicht mehr in den USA lebt, aber im Gegenzug sowas wie Rentenansprüche kassiert (fragt nicht nach Details, i don’t know). Die haben in ihrem Leben keiner Fliege etwas getan, sondern sind hard working people. Die Kinder haben ohne Aufenthaltserlaubnis in den USA die komplette Schullaufbahn absolviert (College) und schlagen sich jetzt ebenfalls irgendwie durch. Die hatten zwischendurch mal Hoffnung auf Legalisierung (glaube wegen Dreamers Programm) und werden jetzt natürlich wieder nervös, dass eine Verkehrskontrolle zur Ausweisung führt in ein Land in dem sie vermutlich kaum überlebensfähig sind. Einmal sind die, ich glaube auf dem Weg zu den Niagarafällen, zu spät abgefahren und waren plötzlich in Kanada. Die sahen sich schon in der Abschiebezelle, aber selbst das haben die irgendwie gelöst.

Fälle gibt es in jeder mexikanische Mittelklassefamilie und diese Menschen sind in der Menge aus der US Economy in meinem Augen nicht wegzudenken. In Bundesstaaten wie Hidalgo gibt es ganze Landstriche, in denen ein hoher Frauenanteil und die Menge an Rohbauten die prägnanten gesellschaftlichen Merkmale sind, weil die Männer alle in den USA schuften und das Geld nach Hause schicken. Ich kenne einen Absolventen einer vernünftigen mex. Universität, der mit seinem Bruder seit 4 Jahren immer 6 Monate in Kanada/USA/Kanada/ … auf dem Bau arbeitet und damit wesentlich mehr Geld verdient als als Jobeinsteiger (Akademiker) in Mexiko (langfristig kann man sicher diskutieren ob sich das lohnt). You have no idea!

Songempfehlung: *Tigres del Norte - La Carta*

Ich bin eher gespannt was auf die Einordnung der Kartelle als terroristische Organisationen (das hat Konfliktpotenzial, weil Narco = Government) folgt und ob Donald Zölle auf Waren aus Mexiko, etc. erhebt (ich denke das macht er davon abhängig, ob die Mexikaner die Chinesen hofieren). Aber das ist meine Sicht aus Mexiko auf die Dinge.

Gute Nacht!


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