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Das AfD-Ergebnis ist nur ein Symptom der Einheitspolitik (Sonstiges)

Zilpzalp, Montag, 05.09.2016, 18:49 (vor 2933 Tagen) @ Sascha

Ja, aber warum soll Konservierung des heutigen Zustandes nicht legitim sein? Das mag uns nicht voranbringen, aber es gibt viele Menschen, die nicht vorankommen wollen. Bei einem Fortschritt bleibt auch immer etwas auf der Strecke, und wenn es auch nur Nostalgie ist.

Ich bin Ökonom und stimme dir persönlich zu, aber hey - wenn du einer bist, der den Status quo präferiert gegenüber viel Fortschritt, durch den man auch ein bisschen etwas verliert (und sei es die Kultur, die Sprache, etc), dann ist das aus deiner Sicht legitim und rational.

Es ist ja nicht so, dass die Leute eigentlich zu großen Teilen untragbare Dinge fordern, so vermute ich das zumindest. Manche Leute wollen nur einfach den Fortschritt nicht, weil die einigen Mankos die vielen Vorteile in den Schatten stellen. Und wir sind auch nicht diejenigen, die sich über die Präferenzen anderer erheben und sagen dürfen, dass das, was wir wollen, auch das ist, was die anderen wollen.

Es kann für eine Demokratie nie gut sein, wenn eine so breite Meinung, die nicht mal extrem ist, sondern im Kern nur konservativ, einfach nicht gewählt werden KANN. Wo soll man heutzutage noch hin, wenn man konservativ ist? Vor allem, wenn man SEHR konservativ ist? Das ist weder ein Verbrechen, noch ist es eine "falsche" Einstellung, es ist einfach eine Präferenzordnung, die nicht dem Zeitgeist entspricht, nichts weiter. Da muss dann jede konservative Person für sich aktuell die Wahl treffen - wähle ich eine grundsolide, erfahrene, vernünftige Partei, die aber in den entscheidenden Punkten immer das Gegenteil macht von dem, was ich möchte? Oder nehme ich lieber die extreme Partei, die definitiv nicht halten kann was sie verspricht, aber sich zumindest im Kern für meine Vorstellungen einsetzt?

Abhängig davon, WIE wichtig einem die eigenen, konservativen Einstellungen sind, wird man heute leider dazu gedrängt, AfD zu wählen. Man kriegt heutzutage (außerhalb Bayerns) konservative Politik nur in Verbindung mit Nazis, und das ist für eine Demokratie sehr traurig.

Die AfD hätte eine wichtige, sinnvolle Partei werden können, wenn Lucke den Machtkampf gewonnen und die Nazis rausgemobbt hätte. Dann wäre es eine wirtschaftlich liberale, sozial konservative Partei geworden, ein Mittelding aus CSU und FDP. Dann hätten die, die bei der Flüchtlingsfrage Probleme sehen, ohne Nazi zu sein (übrigens: das geht, man kann die Flüchtlingspolitik als falsch betrachten, ohne Ausländer zu hassen), eine seriöse Wahlmöglichkeit gehabt. So haben dann die Rechten gewonnen, und die etablierte Politik hat nicht darauf reagiert. Ein Fehler.


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