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Das AfD-Ergebnis ist nur ein Symptom der Einheitspolitik (Sonstiges)

Zilpzalp, Montag, 05.09.2016, 19:02 (vor 2933 Tagen) @ Donngal

Ich verstehe, was du meinst, aber: Ich bin nicht der Meinung, dass man in jeder Frage ein Fähnchen im Wind sein sollte, das einfach die Volkesmeinung vertritt. Aber bist du nicht der Meinung, dass es eine konservative Kraft geben müsste, damit sich ein großer Teil der Bevölkerung auch repräsentiert fühlt?

Mal als Beispiel: Als Merkel die Atomkraftwerke abgeschaltet hat, war das mE vernünftig und richtig, aber DAS war Populismus³. Die Wählerschaft war für kurze Zeit so extrem dafür, dass die Kanzlerin etwas getan hat, was eigentlich gegen ihre Parteiphilosophie geht. Auch, wenn wohl ein großer Teil der CDU-Wähler mittlerweile auch der Meinung ist, dass das der richtige Schritt war, ist es dadurch so, dass die, die die CDU gerade wegen der konservativen Ansichten (inklusive Atomkraft ja bitte) gewählt haben, und dies immer noch so sehen, jetzt gar keine politische Vertretung mehr finden, und das kann nicht sein. Im Ernst - ich finde Merkel bei weitem nicht so schlecht, wie sie oft geredet wird, aber ist sie für ihre Politik nicht in der falschen Partei?

Das Parlament sollte die grundsätzlichen Denkströme der Bevölkerung berücksichtigen und reflektieren. Das bedeutet nicht, dass die Regierung auf jede Meinung Rücksicht nehmen muss. Wenn die Regierung es für richtig hält, in einzelnen Punkten gegen die Volkesmeinung zu gehen, dann ist das so (genau dafür hbaen wir ja eine repräsentative Demokratie). Trotzdem muss es aber auch Leute geben, die eben diese Meinungen repräsentieren - wenn 25% der Bevölkerung so konservativ, dann muss es auch eine wählbare konservative Partei geben. Gibt es aber nicht.

In der Ökonomie wird das übrigens gerne untersucht. Das Ergebnis eines Gedankenexperiments ist, dass in jeder Demokratie, in der es zwei Kandidaten mit Aussicht auf Erfolg gibt, diese zwei Kandidaten immer mehr der Mitte annähern, um so möglichst viele Stimmen abgreifen zu können (weil dann auch die Ränder notgedrungen eine der zwei sehr moderaten Alternativen wählen müssen). In einer Verhältnisdemokratie wie der unseren gibt dies einen riesigen Spielraum für in den Markt tretende, extreme Parteien, die auf beiden Seiten (sowohl links wie auch rechts) ein Potenzial von rund 25% haben.

Das Problem könnte man wie gesagt nur dadurch beseitigen, dass die zwei großen Parteien linker und rechter werden, ganz einfach, dies würde die Potenziale von extremen Parteien extrem minimieren. Aber dann bräuchte es nur einen opportunistischen Kandidaten (wie es beispielsweise Merkel war), der sich extrem mittig positioniert - und schwupps gewinnt er die Wahl im Handumdrehen.


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