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katastrophales Zeichen - nein Mann (Fußball allgemein)

ooohflupptnicht, Rüttenscheid - Gute Zeit, Freitag, 23.09.2016, 14:58 (vor 3089 Tagen) @ kallisti


Meiner Meinung nach ist es vollkommen inakzeptabel, dass sich der DFB irgendeine Strafe für irgendein Vergehen ausdenken darf (wie transparent oder nachvollziehbar diese Strafe auch sein mag), und diese Strafe dann Rechtsgültigkeit für Zivilpersonen besitzt. Strafen bestimmt der Gesetzgeber, und niemand anderes. Alles Andere ist eine Aushölung des Rechtsstaates.

Es ist zwar schon mehrfach in diesem Forum erläutert worden, aber offensichtlich nicht oft genug:
Wenn ein Verein am Ligabtrieb teilnimmt, unterwirft er sich vielen Regeln (Anzahl Spieler, etc.) u.a. auch der Sportgerichtsbarkeit des Verbands. Das macht er freiwillig und ist auch allgemein akzeptiert. Wenn der Verband Strafen ausspricht, z.B. Spielsperren für Rotsünder, etc protestiert auch keiner, dass dies einem Berufsverbot gleichkommt.

Man kann und imho muss sogar sehr wohl die intransparente Strafmaßbemessung und die oftmals lächerlichen Begründungen für Verurteilungen (bzw. noch häufiger für nicht erfolgte Verurteilungen, Maßstab?) anprangern. Aber die Tatsache, dass der Verband ggü. den Mitgliedern Strafen im Rahmen seiner Verbandstätigkeit auferlegen muss, um den Ligabetrieb aufrecht erhalten zu können, sollte eigentlich unstrittig sein, oder würde ein Verein einen Rotgesperrten Spieler ohne Zwang in einem Finalspiel aus Solidarität mit den anderen Vereinen nicht einsetzen?

Ob man z.B. für Luftschlangen Strafen (vor ein paar Jahren bei uns) verteilen muss ist wie gesagt mMn fragwürdig, aber d.h. nur, dass man die Gestaltung der Sportgerichtsbarkeit etwas weniger peinlich und sehr viel transparenter bewirken sollte, nicht jedoch, dass man sie abschafft.

Wenn die Verbandsstrafe für den Verein dann verbindlich getroffen ist, ist auch ganz konkret ein Schaden entstanden. Wenn diese Strafe aufgrund einer Störung durch einzelne Personen zurückzuführen ist, wie in den hier gemeinten Fällen, ist es mMn selbstverständlich, dass der Verein den durch diese Personen zu verantwortenden Schaden auch zu ersetzen sucht. Das ist für die betroffenen keine Strafe sondern ein Ersatz für einen Vermögensschaden, den sie selbst zu verantworten haben, da sie sich nicht an die Stadionordnung gehalten haben. Da die Kausalität "Pyro führt zu Strafe für Verein" mittlerweile bekannt sein dürfte, wird dieser Schaden mutwillig in Kauf genommen. Vergleichbar wäre, wenn ich etwas mutwillig beschädige (z.B. Fensterscheibe), bin ich zivilrechtlich (und wenn man kein Primat ist auch moralisch/menschlich) auch dazu verpflichtet, den entstandenen Schaden zu beheben.

Jetzt kann man natürlich sagen, dass die Stadionordnung Mist ist. Dann bliebe einem die Möglichkeit, zu versuchen, diese zu ändern. Oder, wenn einem das zu lange dauert, sein Hobby (in diesem Fall Pyro zünden) an anderer Stelle, wo es geduldet (Skisprung? Formel 1?) wird, auszuüben.


Für mich bleibt der Fakt, dass dem DFB durch den "Störer" kein messbarer Schaden entsteht.

Ist unerheblich. Die Sportgerichtsbarkeit orintiert sich an Ihren selbst auferlegten Regeln. Diese gelten, egal wie doof man sie auch findet...
Und ich finde sie so doof wie wenig anderes. Sehe ich als Aufgabe der Vereine, auch in diesem Bereich in Zukunft für Transparenz und verständliche Regeln zu sorgen. Ohne Vereinsdelegierte kein Verband. Aber das ist vielleicht ein Thema für die JHVen der Vereine, nicht für Gerichte.

. Wo kein Schaden ist, kann auch kein Schadensersatz gefordert werden.

Den Schaden hat der Verein, welcher im Übrigen auch Kläger ist, und dieser Schaden ist sehr real.

Das simple Ausdenken eines Strafmaßes ist kein Schaden. Wenn am Ende eine Zivilperson zahlt, dann hat der DFB dieses Geld mehr. Er muss damit nichts reparieren, ersetzen, nichtmal entgangene Einnahmen kompensieren.

Das ist in der Tat ärgerlich. Sehe das Geld auch lieber bei den Vereinen bzw. bei den idR recht jungen Leuten. Könnte mir gut vorstellen, dass diese das besser benutzen könnten. Selbst schuld, aber trotzdem :-(

Denn dass der DFB durch Pyro oder sonst was geringere Werbe- oder Fernseheinnahmen hat, dass soll er erstmal nachweisen.

Wie gesagt unerheblich.


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