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ich finde es gut (Sonstiges)

Professor-van-Dusen, Berlin, Mittwoch, 09.11.2016, 18:10 (vor 3314 Tagen) @ Piezoelement

Komfortzone finde ich als Wort mittlerweile fast genau so eklig wie Gutmenschen. Ein faires, gesellschaftliches Miteinander, in der Mehr- und Minderheiten gleichberechtigt ihren Platz haben, sollte ein erstrebenswerter Zustand sein - und kein Entwicklungshemmnis, aus dem man ausbrechen muss.


Um diese zustand des Miteinanders zu erlangen, braucht es klare Regeln.

Toleranz braucht seine Regeln, Integration brauch seine Regeln, das Leben in einer sozialen Gesellschaft braucht noch klarere Regeln.

Ist das so ein Postgender-Ding? Hätte ich von dir gar nicht erwartet. ;)

Vor allem braucht es jedoch Strafen, so dass es sich auch lohnt an Regeln zu halten.

Wenn Taschendiebstahl, Körperverletzung, Einbruch und Drogenmissbrauch zu einem Hobby werden. Dann läuft etwas gehörig falsch.

Genau an diesem Punkt sind wir angekommen. Der Staat ist mit Straftätern völlig überfordert. Ausländer die als Intensivierter gelten, haben in meinen Augen jegliche Anrecht auf Schutz, Asyl oder eine Chance verloren. Diese Menschen sollten auch keinen Platz in deutschen Gefängnissen bekommen. Sondern auf direktem Wege abgeschoben werden.

Mmmmh. Das Gefühl kann ich sogar nachvollziehen. Aber: Gerade aus der eher konservativen Ecke, die jetzt laut nach "Law and Order" schreit, wurde bis vor ein paar Jahren genauso laut nach einem schlanken Staat und weniger Steuern gerufen. Die Folge: In fast allen Bundesländern wurden Polizei und Justiz(-vollzug) in Grund und Boden gespart. Deswegen mangelt es heute nicht unbedingt an Gesetzen, wohl aber an deren Vollzug. Wenn wir uns wieder mehr um die Einhaltung der hier geltenden Regeln kümmern würden, könnten wir uns die Debatte darüber, wen wir wie schnelle irgendwohin abschieben können, vielleicht sparen.

Was die aktuelle Abschiebepraxis angeht, so kann ich sie nicht abschließend beurteilen. Dazu aber mal ein grundsätzlicher Gedanke: Abschiebung, die für den Abgeschobenen mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Tod und/oder Folter führt, würde ich unabhängig von der begangenen Straftat ausschließen. Sonst kannste das Grundgesetz und den Schutz der Menschenwürde gleich in die Tonne kloppen. Abgesehen davon würde mich interessieren, wieviele Asylsuchende tatsächlich Intensivtäter sind. Da fehlt mir irgendwie der Glaube, dass es sich um eine relevante Zahl handeln kann. Auch wenn jeder einzelne Fall natürlich einer zu viel ist.

Mein Gefühl ist ehrlich gesagt, dass in solchen Debatten gerne Asylsuchende, Einwanderer und Menschen mit Migrationshintergrund (die aber in Deutschland geboren und aufgewachsen sind) in einen Topf geworfen werden. Ebenso, wie in der Debatte meines Erachtens oft Asyl und Einwanderung unzulässig vermischt werden.

Kurz: Selbst wenn du von heute auf morgen alle "Ausländer die als Intensivierter gelten" (um dich wörtlich zu zitieren) abschieben würdest, hättest du vielleicht kurzfristig eine persönliche Genugtuung. Dafür hättest du vielleicht ein paar Menschen in den Tod geschickt und kein einziges Problem in diesem Land nachhaltig und spürbar gelöst. Just my two cents.


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