schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

US-Wahl: Clinton oder Trump (Sonstiges)

Ulrich, Mittwoch, 09.11.2016, 20:33 (vor 3314 Tagen) @ Didi

Ich habe wirklich erstmals in meinem Leben sowas wie Zukunftsängste. Wenn dieser politische Stil jenseits von Fakten, Lösungen und Anstand auch in Europa Schule macht, blüht uns mittelfristig eine Diktatur des Pöbels. Und das kann kein gutes Ende nehmen.

Die Frage ist, wie schnell zeigen sich die Schattenseiten der populistischen Politik? Wenn die britische Regierung den Bexit so durchzieht wie die Hardliner es wollen, dann steht am Ende eine harte Trennung. Insbesondere der Finanzwirtschaft auf der Insel wird das enorm weh tun, es dürfte zu massiven Abwanderungen kommen. Profitieren würde davon sicherlich neben den Bankenstandorten innerhalb der EU auch die Schweiz. Aber noch ist völlig unklar wann die Briten überhaupt den Austritt formell erklären werden. Ein wesentliches Argument der Austrittsbefürworter war dem britischen Parlament seine "Souveränität zurück zu geben". Nun aber streitet die britische Regierung vor Gericht dagegen dass das Parlament gehört wird. Und auch das schottische Parlament hat mittlerweile erklärt dass es gerichtlich das Recht erstreiten möchte, gehört zu werden. Bisher halten sich die Auswirkungen des Brexit deshalb in Grenzen. Das Pfund ist im Kurs gefallen, Importe sind deshalb teurer geworden. Zeitweise war ein unsäglicher Hefe-Aufstrich in einer Supermarkt-Kette nicht lieferbar, es gibt eine Brexit-Toblerone und die Preise für Immobilien in London sind um einige Prozent gefallen.

Auch in den USA dauert es noch einige Monate bis zur Amtseinführung von Donald Trump. Tut er tatsächlich was er angekündigt hat, dann dürfte dies die amerikanische Wirtschaft massiv schädigen. Aber auch hier wird es eine zeitliche Verzögerung geben, die Frage ist nur wie lang der Zeitraum ist.

Mittelfristig werden sich die Briten und die US-Amerikaner massiv ins eigene Fleisch schneiden, aber bis dahin dürften die Populisten in Europa wohl in der Tat Rückenwind haben. Im Augenblick machen mir persönlich vor allem Italien wo Anfang Dezember eine Volksabstimmung über die Reform des Senats ansteht und Frankreich wo im Frühjahr nächsten Jahres Präsidentschaftswahlen anstehen Sorgen.


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1510742 Einträge in 16228 Threads, 14342 registrierte Benutzer Forumszeit: 06.12.2025, 21:10
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln