schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Wie immer sind es die Details (Sonstiges)

Nietzsche, Freitag, 23.06.2017, 10:51 (vor 2498 Tagen) @ Halifax

Wenn man natürlich nur an einem Tag im Jahr den Trojaner laufen lässt, jegliche Randbedingungen, Zusatzinformationen streicht, hat der gut natürlich recht.

Würde man hingegen einen Zeitraum von 8 Wochen nehmen, bei denen man nach den erste 4 Wochen zu den Emails noch Handy, Bewegungsprofil, Social Media, besucht Webseite etc hinzunimmt. Hätte man am Ende wohl eine ziemlich kleine List mit Personen die zu 99,99% Dreck am stecken haben.

Welche Größe die Liste dann hätte, müsste man sehen. Die kann in absoluten Zahlen auch ziemlich groß sein.
Da wir keine konkreten Rahmenbedingungen haben, ist das mathematisch jetzt schwierig.
Das bedeutet aber:
Alle werden ständig überwacht, alles wird ausgwertet. Wer irgendwie auffällt, wird noch stärker überwacht. Um bessere Ergebnisse zu erzielen, ist es geboten, die Überwachung noch stärker auszuweiten. Schreibst Du ja auch.

Wo führt das hin?

Wenn es einen Kreis von Verdächtigen gibt, die man dann überwacht, ok. Kein Problem. Aber erst einmal alle und alles und dann gucken, was vielleicht nicht ganz ok sein könnte?

Das ist das Gegenteil von Freiheit. Jeder wäre vorsichtig, was er sagt und tut. Lieber nicht auffallen.

Ich will nicht sagen das so eine Überwachung Verbrechen, egal welcher Form, vermeidet.

Eher nicht. Denn selbst wenn man weiß, dass irgendwer irgendwann was macht, kann man ihm doch erst dann beikommen, wenn er was angestellt hat.

Jedoch sehe ich schon die Notwendigkeit, gerade den digitalen Raum stärker zu kontrollieren.

Warum eigentlich? Was passiert denn da so Schlimmes, dass das geboten wäre?

Das gerade wir dazu in der Lage sein sollen, bezweifel ich einfach mal. Wir haben so ziemlich alles verschlafen was Digitalisierung betrifft.

Da sind wir uns aber mal sowas von einig.
Und es gibt noch ein anderes Problem. Wenn man all diese Daten erhebt, kriegt man einen riesigen Berg. Die werden automatisiert ausgewertet.
Woher kommt eigentlich der Algorithmus? Wie geht das praktisch?
Und wie wehre ich mich als Bürger dagegen, wenn doch der tolle Computer meint, ich wäre drauf und dran was Verbotenes zu machen? Das kriege ich doch niemals widerlegt.

Wenn aber Facebook, Alphabet, Twitter, Appel ihre Daten mit einem gemeinsam entwickelte Algorithmus prüfen würden, wir könnte Verbrechen wohl ziemlich genau voraussagen. Zudem hätten wir Fingerabdrücken, Stimmproben, Iris, Gesichtsbilder etc.

Hätten wir. Von allen! Und da sind wir wieder beim Anfang: Du hättest all diese Daten über alle Leute, obwohl die gar nicht gemacht haben und auch nichts planen.

Die Frage ist auch nicht ob es so etwas geben wird, sondern wann.

Das fürchte ich auch.

Und damit nochmal zum Anfang:
Wenn jemand verdächtigt wird, soll er auch überwacht werden. Völlig ok.
Aber erst einmal alle verdächtigen und dann so nach und nach die Unschuldigen raussieben, geht die Sache von der falschen Seite an. Und da eine einzelne Maßnahme das nicht leistet, ist man gezwungen, immer mehr Daten zu erheben.

Und dann biste bei ständiger Vollüberwachung, deren Ausgangspunkt das schlechte Funktionieren der ersten Maßnahme ist.

Achja, die Daten werden natürlich gespeichert. Und vermutlich für sehr lange. Ist ja zum Schutz der Unschuldigen (<- ganz ernst gemeint!).
Und dann ändert sich politisch was und das fällt in falsche Hände. Was dann alles möglich wäre.

Und wofür wäre das gleich noch gut? Welche schlimmen Sachen werden damit unterbunden?


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233302 Einträge in 13679 Threads, 13776 registrierte Benutzer Forumszeit: 25.04.2024, 08:53
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln