schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
A- A+
schwatzgelb.de das Fanzine rund um Borussia Dortmund
Startseite | FAQ | schwatzgelb.de unterstützen
Login | Registrieren

Watzke hat sich gegen den Terror instrumentalisieren lassen (BVB)

Prof.Brinkmann, Donnerstag, 23.11.2017, 23:24 (vor 2345 Tagen) @ Poeta_Doctus

Das kann durchaus sein, dass es da Fehler gegeben hat. Einer davon könnte ein Grund sein, warum Mislintat uns verlässt. Kann man alles kritisieren. Die Darstellung, Watzke habe Tuchel im Egowahn ohne ernsthaften Grund abgesägt, ist trotzdem Banane.

Ich finde das Verhalten gegenüber Mislintat schon Grund genug, um Tuchel zu kündigen, wenn dieser nach einer saftigen Abmahnung nicht eingeknickt wäre. Aber das hat nicht ausgereicht. Stattdessen versuchte man Mislintat mit einer Beförderung zu besänftigen.

Bis zum Anschlag wollte man dennoch an Tuchel festhalten. Da passierte dann aber etwas, das Watzke so sehr erschüttert hat, dass das Fass übergelaufen ist. Und das hat durchaus etwas mit dem Ego zu tun. Watzke hat entweder gelogen und Tuchel hat da nicht mitgespielt, oder Tuchel hat gelogen und Watzke war selbst Zeuge von dessen falschem Spiel. Wir wissen es nicht.

Was ich aber weiß, dass sich Watzke im ersten Moment vom Innenminister und seinem Parteifreund gegen den Terror hat instrumentalisieren lassen und man deshalb wollte, dass das Spiel auf jeden Fall stattfindet.

Thomas de Maizière (Bundesinnenminister):
"Das ist ein Zeichen von der Bundesregierung und von mir persönlich, dass wir wollen, dass solche Spiele stattfinden. Es ist ein Zeichen der Unterstützung. Ich bin selbst bekennender BVB-Fan. Aber heute geht es nicht um Dortmund, sondern heute geht es um den ganzen Fußball und alle großen Veranstaltungen. Wir wollen dem Terror nicht weichen. Wir sollen seriös und verantwortungsvoll Veranstaltungen durchführen, aber nicht absagen."
Quelle: wa.de vom 12.04.

Watzke stand mit Thomas de Maiziére nach dem Anschlag in telefonischem Kontakt und sagte dann:

"Ich habe kurz überlegt, ob wir uns nicht ganz aus dem Wettbewerb verabschieden sollen, aber dann wäre es für die Täter ein Sieg gewesen"

https://www.welt.de/sport/fussball/article163730268/BVB-Boss-Watzke-erwog-Rueckzug-aus-Champions-League.html

Ein weiterer Hinweis für die Instrumentalisierung ist:

"Die Terminproblematik der Uefa gibt es, aber die war mir völlig egal. Für mich ging es darum zu zeigen, dass wir uns unseren Terminplan nicht von Terroristen diktieren lassen und unsere freiheitliche Grundordnung nicht zur Disposition steht. Das ist ein Signal, das die Welt heute sieht"
Quelle: http://www.spiegel.de/sport/fussball/borussia-dortmund-protokoll-zu-anschlag-auf-mannschaftsbus-und-neuer-ansetzung-a-1143296.html

Googelt mal nach "freiheitliche Grundordnung nicht zur Disposition". Dann werdet ihr überrascht sein, aus welchen Kreisen diese Formulierung stammt.

Sicherlich nicht aus Watzkes Repertoire.

Wenn Watzke nachweislich Kontakt mit Innenminister und Kanzlerin hatte und dann solche Formulierungen vor der Presse nutzt und dann aber im Gespräch Tuchel etwas von Termin-Alternativlosigkeit erzählt, dann kann ich mir schon vorstellen, dass der innerlich eine Wut gegen die UEFA entwickelt, dem Geschäftsführer aber signalisiert, dass man das schon irgendwie hinbekommt und man halt spielen soll.
Die beiden hatten nun mal vorher schon keine gute Gesprächsbasis.

Dazu passt auch, dass Tuchel öffentlich die UEFA kritisiert, die daraufhin aber sofort dementiert hat, dass die Entscheidung vom Krisenstab gefällt wurde.

Und das zu einem Zeitpunkt, als man es noch für einen Anschlag hielt!


Antworten auf diesen Eintrag:



gesamter Thread:


1233615 Einträge in 13684 Threads, 13778 registrierte Benutzer Forumszeit: 26.04.2024, 10:34
RSS Einträge  RSS Threads | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen | Datenschutzerklärung | Forumsregeln