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Hör endlich auf! (Corona)

Fluegelflitzer, Göttingen, Freitag, 20.03.2020, 02:38 (vor 1517 Tagen) @ BukausmTal
bearbeitet von Fluegelflitzer, Freitag, 20.03.2020, 02:53

Etwas angenehme Relativierungen in Mitten der Panikmache

Darf ich dich in ein paar Monaten zitieren?>

Ich bestehe sogar darauf.

- "Wie erklären Sie die geringen Todeszahlen in Deutschland im Vergleich zum Beispiel zu Italien?"

"Darüber bin ich gar nicht überrascht. Denn in Italien hat man nur die sehr schwer symptomatischen Fälle getestet. Dabei hat die aktuelle Studie aus Shenzhen zum Beispiel auch herausgefunden, dass sich Kinder genauso häufig mit dem Erreger anstecken wie Erwachsene, sie entwickeln allerdings nur leichte oder gar keine Symptome. Folgt man der Studie und legt zugrunde, dass 91 Prozent Covid-19 nur mit milden oder moderaten Symptomen durchmachen, dann haben sich die Italiener zunächst nur auf die verbliebenen neun Prozent fokussiert. Hinzu kommt, dass dort auch nachträglich die Toten auf Sars-CoV-2 getestet werden. Auch in China gingen anfangs die Todeszahlen stark in die Höhe, nicht aber die Infektionszahlen, weil man sich dort ebenfalls auf die Toten konzentrierte. Jetzt ist es umgekehrt, weil in China viel mehr getestet wird."

- "Die Todeszahlen werden aber auch in Deutschland steigen?"

"Ganz bestimmt, aber nicht um solch apokalyptisch hohen Zahlen, wie sie zum Teil in Umlauf sind. Auch muss man berücksichtigen, dass es sich bei den Sars-CoV-2-Toten in Deutschland ausschließlich um alte Menschen gehandelt hat. In Heinsberg etwa ist ein 78 Jahre alter Mann mit Vorerkrankungen an Herzversagen gestorben, und das ohne eine Lungenbeteiligung durch Sars-2. Da er infiziert war, taucht er natürlich in der Covid-19-Statistik auf. Die Frage ist aber, ob er nicht sowieso gestorben wäre, auch ohne Sars-2. In Deutschland sterben jeden Tag rund 2500 Menschen, bei bisher zwölf Toten gibt es in den vergangenen knapp drei Wochen eine Verbindung zu Sars-2.>


Das ist natürlich eine ganz tolle Erkenntnis bei einer Viruserkrankung, die sich exponentiell verbreitet, wenn man sehr am Anfang steht.
https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/wissen/coronavirus-die-wucht-der-grossen-zahl-e575082/>
In Deutschland sind in der ersten Zeit der Infizierungen viele leichte Fälle getestet worden, z.B. auch relativ junge Menschen, die Karneval gefeiert haben oder aus durchseuchten Skigebieten kamen.
Das wird sich in den kommenden Wochen zu Gunsten der schwereren Fälle verlagern, da das Volumen der möglichen Testungen nicht mehr für die kommende Flut aller Fälle ausreicht. Es steigt dann bei den Testungen der Anteil der schweren Fälle und damit auch die prozentuale Mortalität.

Natürlich werden noch Menschen sterben, aber ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und sage: [b]Es könnte durchaus sein, dass wir im Jahr 2020 zusammengerechnet nicht mehr Todesfälle haben werden als in jedem anderen Jahr."

[/b]
Alle ernsthaften Statistiken gehen von ca. 80% leichtem Verlauf, aber um die 5 % kritischen Verlauf aus, der oft nur unter dem wochenlangem Einsatz von Beatmungsmaschinen für die Patienten zu bewältigen ist.
Jeder, der ein bisschen rechnen kann, kommt schnell darauf, dass ungebremst eine Kurve der Zahlen von Infektionen entsteht, die die Kapazität unseres Gesundheitssystems völlig übersteigt.
Das würde auch zu einen unweigerlichen Anstieg der Mortalität führen.
Was dann passiert, kann man gerade in Italien beobachten.
In Italien und Frankreich sind im übrigen immer häufiger auch die nicht älteren Menschen auf den Intensivstationen, was auch gegen den Grundtenor des Artikels spricht.

Was genau soll denn "immer häufiger" konkret heißen? Die letzten Daten des Italian National Health Institute (Stand 17.03) zeigen, dass so gut wie niemand unter 50 stirbt und der Median bei 80.3 Jahren liegt sowie das der überwiegend große Teil an mehreren schweren Vorerkrankungen litt. Zu dieser Jahreszeit sind die Intensivstationen auch ohne Corona schon zu 90% belegt und standen schon mehrmals kurz vor dem Zusammenbruch, dass zeigten vergangene Jahre ( https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2763188 ) und keine der Daten, die zum größten Teil aus den Intensivstationen selbst stammen, geben hierfür wirklichen Aufschluss.
In der Grippesaison 16/17 sind circa 24.000 in Italien an Influenzaviren gestorben. Davon sind wir momentan bei Sars-Cov-2 noch weit entfernt und wie Streeck richtig sagt, gibt es noch keine epidemiologischen Daten, die darauf hindeuten, dass signifikant mehr Menschen an COVID-19 sterben werden.

https://www.epicentro.iss.it/coronavirus/bollettino/Report-COVID-2019_17_marzo-v2.pdf


Mit seiner Meinung dürfte Streek nach allem was ich gelesen habe, relativ alleine bei den Experten stehen.
Dass du darauf so anspringst, passt ja wunderbar zu vielen verharmlosenden Beiträgen von dir...
Aber mit welcher Intention schreibst du eigentlich immer deine Beiträge?
Was willst du bezwecken? Geistige Onanie?

In meinen Augen sind Leute im Geiste der "angenehmen Relativierung" wie du
mitverantwortlich für die teils unverantwortliche Haltung eines Teils der Bevölkerung im Umgang mit dem Virus.
Letztendlich spielt ihr da mit Leben.

Ja, jeder Wissenschaftler, der wie Streeck rationale Kritik im freien, wissenschaftlichen Diskurs äußert, spielt mit Menschenleben und sollte geächtet werden. Wie kann es die FAZ eigentlich wagen, so etwas zu veröffentlichen? Wird Zeit, dass die Zeitungen zum Wohle der Bevölkerung zensiert werden.


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