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Warum stehen die Grünen nicht bei 30% + X? (Politik)

markus, Dienstag, 10.08.2021, 21:18 (vor 1590 Tagen) @ Ulrich


Ja gut. Gegen die Punkte kann ich recht wenig sagen. Wobei ich eher pro Vergesellschaftung bin.


Das Problem ist doch, die wirklich üblen Player auf dem Berliner Immobilienmarkt sind zu klein, um zur Zielgruppe der Initiative zu gehören.

Das Grundgesetz bietet zwar die Möglichkeit. Aber der gesetzliche Rahmen existiert noch nicht. Der müsste erst geschaffen werden. Und käme dann sofort vor den Gerichten auf den Prüfstand. Ungeklärt ist hier u.a. die Frage der Entschädigungen für die Eigentümer. Die Initiative sagt, niemand solle mehr als gut 4 Euro pro Quadratmeter zahlen, dieser Wert wird dann für die Berechnung des Werts der Immobilien verwendet. So kommt man auf recht niedrigen, aber immer noch im Milliardenbereich liegende Summen. Aber man kann bereits jetzt davon ausgehen, dass Gerichte über diese Milchmädchenrechnung lachen werden. Und am Ende hätte man keine Wohnung zusätzlich geschaffen. Besser wäre es, man würde das gleiche Geld in die Hand nehmen und es städtischen Wohnungsunternehmen und Genossenschaften für Neubauprojekte in die Hand drücken.

Ich kann die Abneigung gegen Vonovia von vielen nicht so ganz nachvollziehen. Natürlich ist das ein Großkonzern. Aber die Aktionärsstruktur ist breit aufgestellt. Gut 87% der Anteile sind im Streubesitz. Da gibt es nicht diesen einen reichen Typen, dem der ganze Laden gehört und der nicht mehr weiß, wohin mit dem ganzen Geld. Die Gewinne gehen überwiegend an sehr viele Kleinaktionäre, die einfach nur privat vorsorgen wollen. Andere investieren direkt in eine ganze Immobilie und werden selbst Vermieter. Wer sich die Arbeit sparen und weniger Kapital investieren möchte, legt sich einfach ein paar Vonovia Papiere ins Depot und nimmt die etwas mehr als 3% Dividende mit.

Wäre ich Mieter, hätte ich lieber Vonovia als Vermieter als irgendeinen Privatvermieter, der dich wegen Eigenbedarf rauswerfen kann und der ab und zu mal gucken fährt, ob noch alles in Ordnung ist. Das passiert bei Vonovia nicht. Da kannst du ewig drin bleiben und es gibt niemanden, der dich persönlich kennt und dich nerven kann.

Würde man Vonovia enteignen, bestraft man somit auch Leute, die vielleicht mit 2.000€ investiert sind. Ich würde es auch daher sinnvoller finden, wenn der Bund neue Immobilien bauen würde.


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