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Die Bundeswehr braucht dringend Munition – doch so schnell geht das nicht (Politik)

Zoon, Dienstag, 29.11.2022, 16:22 (vor 513 Tagen) @ Taifun

Seit Februar ist in der Beschaffung nahezu nix passiert. Wie erklärst du das mit dem angeblichen Versagen der CDU?

Ich bin zwar nicht gemeint, antworte aber dann doch:

Munitionsvorräte müssen in Friedenszeiten langfristig aufgebaut werden. Die Munitionsproduktion ist ziemlich kompliziert. Da ist genaues Wissen erforderlich, weil eben auch viel schief gehen kann. Man braucht zudem präzise und abnutzungsresistente Maschinen und entsprechende Fachkräfte. Deshalb muss man auch kontinuierlich produzieren. Weder die Maschinen noch die Leute mit dem Wissen noch die anderen Fachkräfte kann man einfach so ersetzen. Deshalb wiegt der Umstand, dass die Union 16 Jahre lang den Verteidigungsminister stellte und dieses Problem nie angegangen ist auch so schwer. Mich würde mal interessieren, ob man in den 16 Jahren einfach nur zu wenig produziert oder auch Munitionsvorräte abgebaut (zB ins Ausland verkauft) hat.

Wie erklärst du dir, dass weder Linke, SPD, FDP (Partei der Wirtschaft) noch Grüne jemals in ihrem Partei- oder Wahlprogramm "Mehr Waffen und mehr Munition" stehen hatten? Manipulation durch die CDU?

In einer parlamentarischen Demokratie haben die Parteien nunmal widerstreitende Programme und findet im Parlament ein Ausgleich dieser unterschiedlichen Interessen statt. Das Problem mit der Union ist, dass die zwar vorgegeben hat, sich mehr um die Verteidigungsfähigkeit des Landes zu kümmern als die anderen Parteien, nach fünf Verteidigungsminister in 16 Jahren aber eine Bundeswehr mit Munition für zwei Tage Krieg hinterlassen hat. Das ist halt das Gegenteil von wir kümmern uns um die Verteidigungsfähigkeit. Das ist ungefähr so, wie wenn eine Partei, die ihren Anhängern erzählt, für Atomkraft zu sein, dann aber den Ausstieg aus der Atomenergie verkünden würde oder wie eine Partei, die sich konsequent für die Abschiebung illegaler Einwanderer ausspricht, bei drohender Massenzuwanderung aber entschliesst, alle aufzunehmen. Und da zeigt sich ein ganz grundsätzliches Problem bei der Union: da werden offensichtlich Konzepte vertreten, die in der Praxis gar nicht eingehalten werden können und es werden Ämter mit Personen besetzt, die ihre eigentliche Arbeit nicht machen.


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