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Die Bundeswehr braucht dringend Munition – doch so schnell geht das nicht (Politik)

Candamir85, Siegen, Mittwoch, 30.11.2022, 09:18 (vor 513 Tagen) @ DomJay

Und was hätte das gekostet? 3,4 oder 5% des BIP p.a vielleicht?

Nein, das vorhandene Geld hätte locker (!!) ausreichen müssen für ausreichend Munition. Der Wehretat lag die vergangenen Jahre bei rund 50 Milliarden Euro pro Jahr, damit lag man in der Welt so um Platz sechs oder sieben herum (knapp hinter Russland). Man hat im Vergleich aber ein wirklich kleines stehendes Heer und eine zwar theoretisch hochwertige, aber zahlenmäßig kleine und überdies schlecht in Schuss gehaltene Ausrüstung.

Das ist ja der eigentliche Skandal! Während das Geld bei den Russen durch Korruption versickert, verschwindet es bei uns in einem Bürokratie-Wasserkopf und bei Beratern. Dabei fragt man sich, wofür das Heer ein Heer von Beratern braucht, wo unsere Soldaten doch selbst wissen müssten, was sie benötigen. Man erinnere sich an das Gorch-Fock-Desaster, deren Reperatur mit 10 Millionen veranschlagt war und am Ende bei 130 Millionen rauskam. Konsequenzen? Wie immer: Keine! Ursula durfte weitermachen und wurde von Mutti sogar noch nach Brüssel gehievt. Dass die Verwaltung und Beschaffung der Bundeswehr eine Katastrophe ist, ist seit Jahren offenkundig. Das Unterlassen von Reformen grenzt an Sabotage. Zwei andere User haben hier über die Schuldfrage gestritten und beide hatten recht: Die Union hat ihren Job nicht gemacht (die SPD aktuell bisher auch nicht), aber die anderen Parteien haben auch null Druck in dieser Sache gemacht und somit ebenso versagt. Die Bundeswehr selbst hat womöglich nicht konsequent genug auf Missstände hingewiesen oder sie gar von innen heraus aufgearbeitet. Und ja, die Bevölkerung allgemein hat das Thema wenig gejuckt. Kurzum ist es nicht nur ein politisches, sondern auch gesellschaftliches Desaster.

Schön wäre, wenn nun endlich einmal darüber diskutiert würde, wie man die Bundeswehr dahin bekommt, dass die Schlagfähigkeit in einem angemessenen Verhältnis zu den Kosten stehen würde, etwa durch eine Reform des seltsamen Beschaffungswesen. Leider hört man wenig dazu.

Deutschland sollte aktuell ganz dringend die Produktion hochfahren und den Rüstungsunternehmen notfalls etwas unter die Arme greifen, weil es sowohl wirtschaftlich als auch verteidigungspolitisch sinnvoll ist. Selbst wenn der Krieg morgen enden sollte und die Ukrainer nichts mehr brauchen, müssen die eigenen Bestände mal aufgefüllt werden und die Nachfrage nach Rüstungsgütern aus dem Ausland wird auch eher steigen als einbrechen. Darüber hinaus ist die Bevölkerung in Russland derart militarisiert und anti-westlich kopfgewaschen, dass der ganze Mist mit etwas Vorlauf wieder von vorne losgehen kann (analog zu Deutschland vor hundert Jahren). Dann muss es unbedingt besser aussehen als jetzt.


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