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ARD: Niedersachsens Innenminister Pistorius wird neuer Verteidigungsminister (Politik)

Nietzsche, Mittwoch, 18.01.2023, 08:39 (vor 1070 Tagen) @ Scherben
bearbeitet von Nietzsche, Mittwoch, 18.01.2023, 08:44

Es gibt gesellschaftlich verschiedene Gründe, die dazu führen, dass sich Mathematik studierende Frauen häufiger fürs Lehramt und gegen eine rein fachwissenschaftliche Karriere entscheiden. Dazu gehört eine Prägung in der Erziehung, dazu gehört eine Unsicherheit hinsichtlich der beruflichen Zukunft und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, fehlende Vorbilder spielen auch eine Rolle, und ein Aspekt ist sicher, dass die Kultur in männlich dominierten Instituten nicht immer dazu einlädt, als Frau dort zu arbeiten.

Du wirfst hier ganz viele Sachen in einen Topf und ziehst dann beliebig irgendwelche Schlüsse. Nur nochmal zur Klarstellung: Ich kritisiere hier die Methodik! Wir sind uns einig, dass Frauen das alles genau so gut können wie Männer und dass es ein Unding ist, jemanden an seiner Entfaltung zu hindern.

Gehen wir die Gründe durch. Wenn sich Frauen häufiger für das Lehramt entscheiden, haben sie dafür gute Gründe. Die sind:
1. Vereinbarkeit von Beruf und Familie
- Es könnte sein, dass Frauen einfach mehr Wert auf eine gesunde Familie legen und seltener bereit sind, dem Beruf den Vorrang zu geben, den Männer ihm geben. Wäre möglich, ganz ohne jede gesellschaftliche Beeinflussung! Wäre ggf. sogar vernünftiger.
- Frauen bekommen nun einmal die Kinder. Wenn sie das bei der Entscheidung einfließen lassen, ist das schlau und nicht das Ergebnis von Unterdrückung. Männer haben einfach einen Wettbewerbsvorteil, wenn sie nicht schwanger werden und durcharbeiten. Daran kann man aber nichts ändern und es kann auch niemand was dafür.
- Es könnte sein, dass Frauen sich im Lehrbereich einfach wohler fühlen. Woher weißt Du, dass die ganzen Lehramtsstudentinnen eigentlich lieber rein fachwissenschaftlch studieren würden? Das ist eine unbelegte These.
2. Die gesellschaftliche Prägung
- Du gehst vom Ergebnis aus und behauptes eine gesellschaftliche Prägung, weil es eine Ungleichverteilung gibt. Andere mögliche Ursachen, die nicht ins Bild passen, ignorierst Du.
3. Fehlende Vorbilder
- Warum sind Frauen eigentlich komplett unfähig, sich einen Mann als Vorbild zu nehmen? Es geht ja um eine Vorbildrolle im Fachbereich. Ob ein Mathematiker nun männlich, weiblich oder sonstwas ist, spielt doch keine Rolle.
- Findest Du wirklich, dass Frauen nicht in der Lage sind, ohne Vorbilder eine Lebensplanung zu machen?
- Stimmt es überhaupt, dass es keine Vorbilder gibt? Es gibt reichlich Frauen in allen Bereichen. Sie sind vielleicht eine Minderheit, aber es gibt sie. Vorbilder wären also da.

Das alles wischst Du einfach beiseite, um die These aufrecht zu erhalten, dass Männer und Frauen eigentlich total gleiche Interessen haben und deshalb in allen Lebensbereichen ziemlich gleich anzutreffen sein müssten.
Es könnte auch möglich sein, dass Männer und Frauen bei gleicne Talenten und Fähigkeiten einfach andere Lebenswege wählen, weil sie andere Prioritäten, Interessen oder Leidenschaften haben.

Ja, man soll jedem Menschen ermöglichen, sich zu verwirklichen! Wir sollten alle daran mitwirken, niemanden einzuengen oder auszugrenzen! Absolut! Aber daraus folgt eben nicht, dass am Ende alles gleichverteilt sein muss. Es ist viel wahrscheinlicher, dass sich in Freiheit irgendwo Männer- und Frauenbereiche bilden - ganz ohne böse Einflüsse.

Diese Gründe sind soziologisch bekannt, sie sind historisch gut belegt, wenn man etwa den Vergleich mit der DDR und dem dortigen Frauenanteil im MINT-Bereich anstellt, und ich halte sie aufgrund der Vielzahl an Gesprächen, die ich mit unseren Studentinnen führe, auch persönlich für plausibel.

Und in ärmeren Ländern ist der Frauenanteil auch höher, weil es die beste Möglichkeit ist, Geld zu verdienen. Selbstverständlich können Frauen das alles genau so gut wie Männer! Und wenn es notwendig ist, dann machen die das auch. Aber wenn es nicht notwendig ist, könnten die Interessen woanders liegen.
In den freien und reichen Gesellschaften findet sich diese Ungleichverteilung viel stärker. Das legt zumindest den Schluss nahe, dass es unterschiedliche Interessen gibt. In Europa werden die Frauen so fies unterdrückt und in ärmeren Ländern und in der DDR können und konnten sie sich aber richtig frei entfalten? Es sieht eher danach aus, dass der Unterschied genau dann entsteht, wenn die materielle Notwendigkeit fehlt, gewisse Wege einzuschlagen. Was ein Indiz ist, dass die Interessen unterschiedlich sind.


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