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gemessen an Frankreich oder auch Israel... (Politik)

Will Kane, Saarbrücken, Montag, 27.03.2023, 16:07 (vor 395 Tagen) @ Intertanked

..reden wir hier in Deutschland eigentlich von Peanuts.

Spiegel - Gewerkschaften in Frankreich

Gut der Blome ist sicher konservativ, aber wenn das mit den U-Bahn-Lokführern stimmt, die mit 52 in Rente gehen können, ist das schon heftig.
Bei uns wir ja schon darüber diskutiert, dass Rentenalter 70 anzuheben.
Ich schätze ja die französische Lebensart, aber ich finde was da gerade abgeht maßlos überzogen.

Richtig schlimm ist es in Israel. Hier ist der Protest aus meiner Sicht vollkommen gerechtfertigt.
Es geht um nicht mehr oder weniger als die Demokratie zu retten.

https://www.spiegel.de/ausland/israel-historischer-generalstreik-gegen-justizreform-laeuft-an-a-41305941-5ad8-4801-ade2-0636ff34e93c


Man muss was Frankreich angeht aber dann auch die Details lesen. Es wird ja nur immer die Erhöhung des Renteneintrittsalters von 62 auf 64 in deutschen Medien kolportiert. Und der deutsche Stammtisch macht sich dann halt seine eigene Story draus. Dass man aber nun 43 anstatt 42 Beitragssjahre benötigt, wird dann gerne außen vor gelassen. Und auch die sozialen Unwuchten. Ob es dann diese Proteste bedarf, ist natürlich was anderes.


Ist mir noch unklar. Ja, die Beitragsjahre steigen auf 43 Jahre ab 2027. Mindestrente steigt auf 1200 Euro bei vollen Beitragsjahren. Ab 67 Jahren gibt es - unabhängig von der Einzahldauer - Rente ohne Abschlag. Sonderrenten, wie die berichtigen Lokführer, werden erst in der kommenden Generation abgeschafft.

Mir fehlt die Expertise um zu sagen: "Ja, dass sind die Folterinstrumente", aber am Ende wurde Macron gewählt mit seinem Vorhaben die Rente zu reformieren.

In Spanien hat man auch eine Rentenreform beschlossen. Hier gehen die Leute nicht auf die Straße deswegen.
Auch wenn in der letzten Runde die Arbeitgeberverbände die letzten Details nicht abgenickt haben, sind die grundsätzlichen Änderungen von allen Sozialpartnern mitgetragen worden. Das Niveau ist natürlich ein anderes als in Frankreich, aber große Proteste gab es keine.
Macron und die Regierung dort haben das also schon ganz gut vermasselt.


Auch hier nochmal die ergebnisoffene Frage, wurde das 'vermasselt' oder ist es auch eine historische Leistung, eine Rentenreform in Frankreich durchzusetzen, die ohne Arroganz und 'Bonus' der letzten Amtszeit von niemand bis dato gestemmt wurde?

Sarko hat seinerzeit auch eine Rentenreform durchgebracht. Von einem ganzen Paket an Maßnahmen ist am Ende fast nur die Erhöhung des Renteneintrittsalters um zwei Jahre von 60 auf 62 übrig geblieben. Massive Proteste gab es damals auch, nur gab es am Ende eben einen Kompromiss.

Was zur momentanen Eskalation der Proteste erheblich beigetragen hat, ist die Tatsache, dass Macron die Abstimmung über das Gesetzespaket im Parlament im letzten Moment zurückgezogen hat, weil er fürchtete keine Mehrheit im Parlament zu finden. Stattdessen hat er die Gesetze per Dekret selbst inkraft gesetzt. Das gibt die französische Verfassung wohl her, zeugt aber in den Augen vieler Franzosen nicht unbedingt von demokratischem Verständnis.


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