Pogacar und Vingegaard sind Aliens (Sonstiges)

Sebs, Rocklinghausen, Samstag, 19.07.2025, 08:01 (vor 142 Tagen) @ amyR

Mir ist es auch zu einfach, die Leistung von Pogacar oder auch Vingegaard pauschal unter Dopoing-Verdacht zu stellen. Wenn der Abstand zum Rest des Feldes dafür als Begründung rangezogen wird, dann müsste man ja konsequenter Weise Messi und Ronaldo auch Doping unterstellen.
Die Doku von Seppelt weißt einige Schwächen auf. Ich empfehle dazu den Podcast RTW mit Max Walscheid. Der hatte vor wenigen Wochen in einer FolgeSeppelt zu Gast und hat da schon den ein oder anderen handwerklichen Fehler der Doku offen gelegt. Unter anderem wird ja die These aufgestellt,dass die gestiegenen Durchschnittsgeschwindigkeiten nur mit Doping zu begründen seinen - am Beispiel von Paris-Roubaix. Das Rennen als Beispiel zu nehmen ist aber totaler Quatsch, denn es wird heute ganz anders als früher gefahren. Früher war es überspitzt gesagt 100km Kaffeefahrt und ab dem ersten Sektor ging dann langsam die Post ab. Heute wird ab dem Start geballert. Für einen guten Teil des Feldes dauert das Rennen im Rennen aber nur 100km. Deren Aufgabe ist es den ersten Teil so schwer wir möglich zu machen und vielleicht Lücken zu reißen. Die Favoriten hängen alle im Feld mit entsprechendem Windschatten und für die fängt das Rennen dann entsprechend später an. Da steigt natürlich die Durchschnittsgeschwindigkeit. Zusätzlich wird dieses Jahr als Referenzwert genommen. Dieses Jahr waren die Bedingungen aber nahezu perfekt, trocken mit böigem Rückenwind.

Ich will ja nicht sagen, dass im Radsport nicht mehr gedopt wird, das wird es ganz sicher, wie in allen Sportarten. Am Glaubwürdigkeitsproblem ist man auch selber Schuld, zahlreiche aktive Funktionäre haben ja einen Doping-Hintergund. Aber weiter alles unter Generalverdacht zu stellen, ist mir zu einfach.
Der in der Seppelt-Folge nicht namentlich benannt Ineos-Funktionär ist übrigens David Rozman, Chefbetreuer des Teams. Ist gestern bekannt geworden.