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Pogacar und Vingegaard sind Aliens (Sonstiges)

Will Kane, Biosphärenreservat Bliesgau, Freitag, 18.07.2025, 23:58 (vor 142 Tagen) @ Habakuk

Die Tour de France ist wirklich faszinierend, die Berichterstattung ist großartig, die Bilder sind atemberaubend und die Leistungen der Fahrer sind einfach unfassbar - leider bisweilen etwas zu unfassbar. Ich kann mir das nicht anschauen, ohne die ganze Zeit daran zu denken, dass ein großer Teil dieser Leistungen nicht mit legalen Mitteln zustande gekommen ist. Und das macht die ganze Veranstaltung für mich dann leider wertlos. Ich kann verstehen, wenn andere das anders sehen, aber ich schaffe es einfach nicht, die vermutlich nicht unberechtigten Zweifel auszublenden.


Es gibt keine einzige Sportart, die ‚sauber‘ wäre.

Keine einzige.


Das ist mir zu einfach. Es gibt Sportarten, die einfach dazu prädestiniert sind, dass man systematisches Doping betreibt. Im Radsport ist das über Jahrzehnte geschehen, und mir fehlt da einfach das Vertrauen, dass dem nicht mehr so ist. In anderen Sportarten ist Doping weniger verbreitet. Beim Fußball und vielen anderen Mannschaftssportarten sind Kraft und Kondition zwar auch wichtig, aber es gibt unzählige andere Komponenten wie z.B. Technik, Geschicklichkeit, Spielintelligenz, Zusammenspiel, Taktik oder auch Spielglück. Da sind die Risiken, die ein Doping mit sich bringt, im Vergleich zum resultierenden Vorteil viel zu hoch.

In jedem Sport wird anders gedopt.

Sportarten, in denen z.B. zu gleichen Teilen Ausdauer, Kraft, Kraftausdauer und Schnellkraft gefordert sind, bieten da sicherlich das bunteste Potpourri an Naschereien und Dopingphasen. In anderen Sportarten ist das Spektrum da stark eingeschränkt, da es nur um einen Aspekt geht. Man sollte aber nicht glauben, dass z.B. im Schießsport der altbekannte Beta-Blocker die einzige nicht erlaubte Möglichkeit ist, die Herzfrequenz zu senken.

Im Fußball wurde in den 50ern in Italien mit einer Substanz eines Schweizer Pharmaunternehmens gedopt, die noch gar nicht auf dem Markt war. Diese Substanz fand dann sehr schnell Eingang in viele andere Sportarten. Der Fußball übernahm aber auch gerne Substanzen, die z.B zuerst im Radsport eingesetzt wurden. Ein gewisser Frauenarzt aus südlichen Gefilden war da gerne behilflich.

Immer intensiveres Spiel, immer mehr Spiele in einer Saison, immer größere Laufleistungen, immer mehr Sprints - natürlich alles natürlich.


Die wesentliche Wettbewerbsverzerrung im Fußball resultiert aus den finanziellen Ungleichheiten, aber das ist ein anderes Thema.

Bei der Tour ist der Siegfahrer genauso gedopt wie der Wasserträger. Und was im Fußball für die einen die Meisterschaft ist, bedeutet für den anderen der Nichtabstieg.


Wie bereits zuvor geschrieben, kann ich die Begeisterung anderer für die Tour verstehen. Ich kann das aber nicht mehr mit ungetrübter Freude sehen.

Das ging mir eine ganze zeitlang sehr ähnlich. Bis ich mir bewusst machte, dass es schon immer so war und auch immer so bleiben wird. Ich heiße das nicht gut, habe mich aber schlicht damit arrangiert. Und genieße die Tour als Gesamterlebnis.


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