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Geht’s nur mir so? BVB-Fansein fühlt sich leer an (BVB)

VM ⌂, Lüdinghausen, Mittwoch, 12.11.2025, 07:54 (vor 25 Tagen) @ Schwaben-Supporters

Ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll, aber in den letzten Jahren hat sich bei mir einiges verändert, was mein Verhältnis zum BVB und zum Fußball allgemein angeht. Vielleicht geht’s ja dem ein oder anderen ähnlich.

Japp.

Ich bin seit Anfang der 2000er dabei – 2001 war mein erstes Spiel im Westfalenstadion, und ab da war ich eigentlich Stammgast. Später dann Dauerkarteninhaber, Auswärtsfahrer, alles mitgenommen: Pokal, Meisterschaften, Auswärts in Madrid, Wembley – die ganze Palette. Es war einfach Leidenschaft pur, dieses Gefühl, dass man Teil von etwas Großem ist.

Das ist vermutlich schon ein Teil der Erklärung: Diejenigen, die diese Zeit mitgemacht haben, von Meisterschaft 2002 über Molsiris 2005 bis Wembley 2013, haben eine der verrückstensten Phasen der Vereinsgeschichte miterlebt. Dieses Gefühl kann man nicht kopieren.

Aber irgendwie... ist das alles weg. Ich merke, wie mich das Fan-Sein beim BVB in den letzten Jahren immer mehr langweilt. Es gibt keine echte Spannung mehr in der Bundesliga, es läuft jedes Jahr auf dasselbe hinaus. Bayern oder jetzt vielleicht mal Leverkusen, und der Rest spielt irgendwie nur mit. Selbst wenn der BVB mal oben mitmischt – es fühlt sich alles gleich an. Kein echtes Herzklopfen mehr, keine Geschichten, keine Überraschungen.

Fühle ich. Ich schaue auch nur noch wenig Fußball im TV und lasse selbst mittlerweile BVB-Spiele aus, wenn es zeitlich nicht passt. Gerade mit Kind verschieben sich da die Prioritäten ja enorm. Da läuft dann eben auch keine BVB um 15:30 Uhr sondern Paw Partol, wenn der Fernseher denn eingeschaltet ist.

Ich gehe kaum noch ins Westfalenstadion (ja, ich sag’s bewusst so und nicht „Signal Iduna Park“). Früher war das mein zweites Zuhause – heute sitze ich dort und ertappe mich dabei, wie ich mich langweile. Choreo schön und gut, Stimmung auch okay, aber das Feuer ist irgendwie raus. Alles wirkt durchgestylt, planbar, Marketing statt Leidenschaft.

Das hingegen ist bei mir gänzlich anders. Ich gehe immer noch sehr gerne ins Westfalenstadion und fahre zu einigen Auswärtsspielen. Ich mag es, Bekannte und Freunde zu treffen, ein bisschen zu quatschen und die Athmosphäre zu genießen.

Was sich geändert hat, ist die Anzahl der Spiele. Wo ich früher jedes Auswärtsspiel gemacht habe, fahre ich heute nur noch zu Spielen, auf die ich wirklich Lust habe oder verbinde es mit einem Kurztrip wie jetzt in Hamburg oder im Januar nach London.

Was mich überrascht hat: Ich hab die letzten Jahre aus einer Laune heraus mal wieder ein Spiel bei meinem Heimatverein in der Regionalliga besucht. Alte Bekannte getroffen, Bratwurst, kaltes Bier, keine Hochglanzshow – einfach ehrlicher Fußball. Da war wieder dieses Gefühl, das ich beim BVB komplett verloren habe. Du stehst am Spielfeldrand, hörst die Spieler sich anbrüllen, spürst, dass da jeder Meter zählt. Es ist irgendwie wieder echt.

Da muss ich ehrlich sagen, dass mir das gar nichts gibt. Ich habe eine gewissen Zeit Spiele der BVB-Frauen besucht und mit der Kamera begleitet, aber mir fällt es schwer, da irgendwie eine emotionale Bindung aufzubauen. Gleiches gilt für die Amas.

Geht’s euch auch so? Habt ihr auch das Gefühl, dass der BVB (oder generell die Bundesliga) euch emotional verloren hat? Oder bin ich einfach „alt“ geworden und verkläre die gute alte Zeit?

Ich halte das für einen ganz normalen Lauf der Dinge. Wenn Du die Zeit von 2002 bis 2013 voll mitgemacht hast, was soll da noch kommen, was die emotional mitnimmt? Ähnlich dürfte es zum Beispiel auch denjenigen gegangen sein, die die Zeit von 1986 bis 1997 aktiv mitgemacht haben.


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