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Was spielen wir eigentlich? (BVB)

Professor-van-Dusen, Berlin, Montag, 30.01.2017, 16:18 (vor 3243 Tagen) @ Blarry

Kinners, es ist leicht zu schimpfen, dass wir uns einen unansehnlichen Scheißfußball zusammenmurmeln. Dabei frage ich mich vielmehr: wie wollen wir überhaupt Fußball spielen?

Bei jeder vernünftigen Mannschaft erkennt man doch über längere Phasen gewisse Muster und Ideen, wie sie ihren Offensivfußball strukturiert. Unter Klopp gab es zuerst brutales Angriffspressing und schnelles Umschaltspiel nach Ballgewinn gegen desorganisierte Abwehrreihen. Als die Gegner sich nach ein paar Jahren darauf einstellten, wurde daraus ein Ballbesitzfußball mit lokalem Überladen enger Räume. Barcelona spielte lange Zeit aus einer stabilen, starren Grundordnung heraus Heroenfußball auf Messi, seit einiger Zeit unter Luis Enrique aber auch wieder verstärkt reaktiv und auf Umschaltsituationen lauernd. Peps Bayern haben Chancen kreiert über ihre Dribbelkünstler an den Seitenlinien. So ähnlich sah es zu Saisonbeginn bei uns auch aus.

Und seitdem?

Ich bilde mir ja ein, mir durchaus ein Auge für die Vorgänge aufm Rasen angeeignet zu haben. Aber was nicht nur seit der Winterpause (hauptsächlich, aber nicht nur, in Auswärtsspielen) abgeht, ... das entzieht sich jeglichen Mustern und jeglicher Vorstellungskraft. Da ist nichts, wo ich den Finger drauflegen und sagen kann, "so, das ist unsere Art Fußball zu spielen". Und in den Pressekonferenzen etc. kommt auch niemand auf die Idee einmal nachzufragen, wie wir uns vorstellen, unser Offensivspiel aufzuziehen. Ist ja viel wichtiger nochmal zu fragen, wie viel tiefer die Gräben zwischen Tuchel und Watzke/Zorc geworden sind seit der letzten gleichlautenden Frage vor zwei Minuten.

Und methodisch gesehen ist es verdammt schwierig, einen Weiterentwicklungsprozess einzuleiten: "wir stehen hier - dort wollen wir hin - was hält uns auf? - was können wir dagegen tun?", wenn man nicht weiß wo man ist und wohin man will. Diese Hilflosigkeit, nicht einmal mehr im Kleinen für sich oder hier im Dunstkreis des Forums sinnvoll analysieren zu können woran es eigentlich liegt, die sorgt nicht nur für Frust, sondern führt auch zu solchen unsinnigen Diskussionen über den Trainer.

Gut gebrüllt, Löwe. Nur die letzte Schlussfolgerung ist seltsam. Wenn man seit langer Zeit kein mannschaftliches Spielkonzept mehr erkennt und die Erfolgserlebnisse sich gefühlt nur noch nach Einzelaktionen der Ballartisten einstellen: Wessen Arbeit soll man denn dann in Frage stellen, wenn nicht die des Trainers?


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